Vom Regen in die Traufe

– Aufgehalten von der Polizei –

KAPITEL 5

Verschollen im Outback

Wir hatten es geschafft!! Nach 15 Tagen in dem 70 Mann Dorf Marree wurde man am Ende schon wahnsinnig vor Langeweile und den selben drei Möglichkeiten jeden Tag. Durch  eine Genehmigung der Polizei waren wir wieder auf der Straße Richtung Süden, denn unsere Vorräte für das Outback waren aufgebraucht, ohne dass wir auch nur irgendetwas gesehen hatten. Doch ein wirklich sicheres Gefühl hatte ich nicht, da unsere Benzinpumpe zum Laufen gebracht wurde, indem der Mechaniker ein paar Mal mit dem Schraubenzieher draufgehen hatte. Innerlich wartete ich schon nur darauf, dass der Motor wieder einfach ausgehen würde und alles von vorne anfangen sollte. Und dieses Gefühl sollte nicht grundlos bleiben…

Dafür, dass die Straßen gesperrt waren, waren siein wirklich gutem Zustand. Hin und wieder gab es zwar mal große Pfützen, aber das war es dann auch schon. Alles wie davor. Trotzdem fuhren wir langsamer, mit  dem Tipp von Brenton, durchfuhren Copley (dem Ort mit der Werkstatt, die unseren Benzinfilter gewechselt hatte und später dann unseren neuen Tank aus Port Augusta bestellt hatte) und erreichten schließlich Leigh Creek. Wir hielten kurz am Besucherparkplatz, um die Toiletten zu nutzen und waren gerade auf dem Weg zur Polizei, als der Motor anfing zu ruckeln und während der Fahrt schließlich ausging. Ich trat die Kupplung und ließ ihn direkt bis zur Einfahrt zum Polizeirevier ausrollen. Wir standen und ich versuchte, den Motor zu starten – vergebens. Nachdem wir nach ein paar Minuten nicht ausgestiegen waren, kamen die Mädels und fragten, worauf wir warteten. Ich erklärte, was los war und schon war die Stimmung wieder am Boden. Immerhin, würden wir dieses Mal nicht abgschleppt werden müssen. Das ganze war schon wie Routine und die Aufregung vom ersten Mal blieb dieses Mal aus. – Oh liegengeblieben? Ach naja dann warten wir halt. – Steve ging den kleinen Weg hoch und stellte fest, dass die Station gerade nicht besetzt war. Der Officer war wohl gerade unterwegs. Er rief dann seine Büronummer an und erfuhr, dass der Polizist gerade unterwegs war und in wenigen Minuten zurückkommen würde. Der Mechaniker hatte gesagt, wenn das Problem wieder kommen würde, sollten wir mal gegen den Tank latschen – durch die  Vibration würde die Pumpe vielleicht wieder anspringen. Ich probierte es, aber natürlich vergebens. Ich latschte ihn trotzdem nochmal. Scheißauto.

Es war gerade Samstag und wir müssten bis Montag warten, um eine Werkstatt aufzusuchen. Der Polizist zog uns später langsam und sicher ein paar hundert Meter zu einer Raststelle neben der Hauptstraße, um dort zu warten. Der Weg zum Klo dauerte 10 bis 15 Minuten und wir blieben leztendlich vier Tage dort. Wir wurden noch gefragt, ob wir die Werkstatt in Copley kannten. Oh ja die kannten wir… Wieder rumsitzen und nichts machen.