Lichter im Sturm
– Durch die Nacht bei Wind und Wetter –
Der erste Tag, der mir sehr vertraut war – gefühlt den ganzen Tag am Computer gesessen und was mit Fotos und Videos gemacht. Aber gut, wir haben endlich mal wieder ausgeschlafen (nachdem man in der Nacht wegen dem “Stück” nicht schlafen konnte) und ich hatte endlich mal Zeit, Fotos zu sortieren und die Blogeinträge vorzubereiten. Steven setzte sich mit Websiteprogrammieren auseinander, da er nun auch wie ich einen kleinen Blog erstellen möchte. Der Hunger brachte uns dazu, am frühen Abend aufzuhören und Mittag zu machen. Geplant waren 15 Minuten mal schnell was kochen. Denkste! Gerade mal die Hälfte, der hier bereitgestellten Kochplatten werden wärmer als Zimmertemperatur. Nach vielem Hin und Her und Ausprobieren und Hand drauf halten, hatten wir nach ganzen Vierzig Minuten ein (halbwegs) leckeres Abendessen. Naja die Nuggets waren immerhin super! Unsere Vorräte an Wasser gingen zu neige, also mussten wir noch schnell einkaufen gehen. So nahm der Abend seinen lauf:
Steven ist sehr interessiert an Foto- und Filmproduktion. Sehr oft, fragte er mich nach Tipps, um seine Bilder zu verbessern und zunehmend entwickelte er selber neue Ideen. Wirklich klasse! Ich habe ihm in den letzten Tagen viel gezeigt und erklärt. Nun standen wir also an der großen Kreuzung (wie eigentlich immer) zum Einkaufsmarkt und er meinte plötzlich: “Sagmal, hier könnte man doch ein super Timelapsevideo (Zeitraffer) machen, oder?” – “Äh. Ja klar.” – “Aber wo müsste man da am besten stehen?” – Wir hatten noch rot, also checkte ich die Umgebung: Ein Denkmal, viele Hochhäuser, ein Bürgerhaus, ein Einkaufszentrum. “Ich denke, von dort oben müsste es am Besten aussehen!”, sagte ich und zeigte dabei auf das Einkaufszentrum. “Na dann lass doch mal gucken, ob man aus den Fenstern was machen kann?” Ich überlegte (war mit meinen Gedanken eigentlich immer noch beim Wasserkaufen) und willigte schließlich ein.
Der Weg führte uns in den fettesten Figuren-, Merchandising- und Spezialladen für Spielzeuge zu Serien und Filmen, den ich je gesehen habe! Meterhohe Regale mit Figuren, Flugzeugen, Raumschiffen, Objekten (die ich noch nie gesehen habe) und vielem mehr. Richtig fett! Aber deswegen waren wir ja gar nicht hier.
Die Fenster waren leider zugestellt mit Kartons und wir versuchten es ein Stockwerk weiter unten. In einem Laden für Babysachen und Kleinkinderspielzeug fanden Steven und ich in der Ecke ein kleines, freies Fenster. Das musste sehr komisch ausgesehen haben: Zwei Typen mitte Zwanzig laufen zielsicher in die Ecke eines Babyladens, bewegen sich für zehn Minuten nicht von der Stelle und räumen sogar die umliegenden zwei Meter auf, da sie nichts besser zu tun haben, als zu warten (bis das Video endlich fertig aufgenommen ist).
Das brachte mich auf die Idee, zum späteren Abend nochmal rauszugehen, um Sydney in der Nacht zu fotografieren. Steven hatte da ebenfalls voll Bock drauf!
Sydney bei Nacht ist klasse. Die gigantischen Wolkenkratzer (in dieser Stadt kommt man sich wirklich sehr klein vor) leuchten wahrlich mit ihren hunderten Fenstern in der schwarzen Nacht. Blinkende Leuchtreklamen, vorbeifahrende Autos, Straßenlaternen und hellstrahelende Fähren lassen die Stadt selbst in der Nacht nicht dunkel werden. Ein wirklich toller Anblick an jeder Ecke!
Sonst gibt es an dieser Stelle nicht viel zu sagen, außer das das Wetter wirklich nicht mitspielte. Am Anfang war es sehr cool, dass es geregnet HATTE. Denn durch die Nässe auf den Straßen, reflektierten die Lichter der Umgebung sehr gut. Jedoch blieb es nicht beim HATTE und so fing es bald schon an zu Nieseln. Zu Regnen. Zu Stürmen. Ganz toll. Abwechselnd hielten wir meinen kleinen Schirm (der die Nacht leider nicht überleben sollte) über denjenigen, der gerade eine Idee für ein Foto hatte und mit der Kamera Verrenkungen machte, um sein jeweiliges Motiv bestmöglich einzufangen. Zwischendurch schrieb ich noch mit Marie und machte mit ihr einen Treffpunkt für den nächsten Morgen aus, um erneut die Reise zu den Blue Mountains zu versuchen.
Eigentlich wollten Steven und ich noch zum botanischen Garten. Aber als wir an einer der Küsten angekommen waren, wurden wir zunehmend vom Wind zurückgedrängt und vom Regen zugeschüttet – wir beschlossen mit nassen Schuhen und klebender Hose abzubrechen. Unser Hostel erreichten wir fast durchnässt mit zerstörtem Regenschirm, der noch seine letzte Heldentat vollbringen durfte (er spendete mir, selbst zur Hälfte zerbrochen, noch ausreichend Schutz, um nicht ganz nass von der Tour zurückzukehren).
Nasse Hose, nasse Schuhe, nasse Jacke – bestens vorbereitet für die Reise morgen früh in den Dschungel! (;
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