So nahm das Abenteuer also seinen Anfang: 8.50 Uhr startete, nach erfolgreichem einchecken, der erste Flug meines Lebens vom Flughafen Berlin Tegel. Ich wusste nicht, was auf mich zukommen würde und hatte ja schon
einiges vom Fliegen an sich gehört. Auch viel Schlechtes. Für mich jedoch war alles super und ich muss sagen – ich mag Fliegen! Nach 2 Stunden erreichten wir Zürich und der nächste Flieger, diesmal ein großer der Airline Cathay Pacific, wartete bereits auf uns. Auf jedem Sitz lag ein kleines Kissen und eine Decke – zum Glück, denn ich habe an beides nicht einmal gedacht gehabt! 10 Stunden Flug und 10.000 km lagen vor uns. Doch auch wenn wir durch die Nacht flogen, war nicht an Schlaf zu denken: Zu spannend waren die Landschaften, die Wolkenbildungen und die kleinen leuchtenden Orte unter uns. Dazu kam die interne Mediendatenbank mit aktuellen Kinofilmen, Musikalben, Spielen, der Navigationskarte und vielem mehr. Hin und wieder gab es Verpflegung – man konnte sich wirklich nicht beklagen über den super Service! Grundsätzlich war es eigentlich ein ganz normaler Sonntagsablauf: sitzen, chillen, essen und Filme gucken (; Nur eben in 10 km Höhe… Das besondere war jedoch, dass die Zeit gefühlt noch schneller verging als sonst. Während meine deutsche Zeit noch 16.00 Uhr anzeigte, ging bereits der Mond auf. Sehr komisches Gefühl.

Um 6.50 Uhr erreichten wir schließlich Hong Kong und ich war hellwach. Das war auch nötig, denn dieser Flughafen war nicht nur riesig, sondern auch sehr merkwürdig aufgebaut. Alle Rolltreppen gingen nur nach unten – wir aber mussten hoch. Dazu kam, dass jeder Angestellte uns auf die selbe Frage immer in eine andere Richtung schickte. Sehr merwürdig das Ganze, aber was will man machen. Nach einem langen hin und her haben wir es am Ende ja schließlich noch geschafft, die Kontrolle zu finden und diese verlief (da ich meinen Sprengsatz dann doch lieber vorher versteckt hatte) erwartungsgemäß reibungslos.

Ich freute mich bereits auf die letzten bevorstehenden 9 Stunden Flug, denn ich war immernoch voller Energie und hellwach. Zumindest noch… Zwei Stunden später sah das ganze jedoch ganz anders aus und die Müdigkeit brachte mich dazu, auf allen Arten die es 2 Flugzeugsitze erlauben, zu veruchen, zu schlafen. Doch eine Variante war unbequemer als die andere. Naja. Irgendwann habe ich dann doch die Essensausgabe nicht mitbekommen und nehme an, dass ich da doch mal ein oder zwei Stunden geschlafen hab. Wer weiß das schon (;
Ich füllte schnell und ziemlich müde die Einreisezettel für Australien aus und wartete die letzten spannenden 20 Minuten (200 Km) darauf, endlich zu landen. Schließlich begannen unzählige Lichter aller Farben unter uns die Dunkelheit zu erhellen und bildeten nach und nach eine riesige bunte Fläche aus bunten Formen: Sydney lag genau unter uns!

Ohne Probleme erreichten wir den Bereich nach den letzten Kontrollen und auf einer Bank vor dem Gebäude nahmen wir uns einen Moment, um das Ganze zu realiseren. Ein lauer Wind wehte durch den kleinen Hof und neben uns bewegte sich eine kleine Palme im weißen Laternenlicht hin und her. Steven und ich konnten es kaum glauben: Wir waren angekommen am Ende der Welt!

Das Hostel erreichten wir über den Zug (ein Ticket 18 Dollar!) und zufuß. Wir standen vorort schließlich vor verschlossener Tür, doch ein erster Anruf, für einen Euro die Minute, öffnete uns dann doch den Weg in unser Zimmer. Nach einer erholenden Dusche endete die Reise nach ganzen 31 Stunden auf einer weichen Matratze mit blauem Laken.