Flinders Ranges - Teil 2 - JAHN – Film und Animation

Flinders Ranges – Teil 2

– Auf Lookout – Expedition –

KAPITEL 4

South Australia

Freitag, 15. April

So ganz klappte das dann mit der Monstertour heute doch nicht. Wir standen zwar früher auf, aber Jules Fuß war etwas überdehnt vom Vortag und auch wir waren dem Berg doch nicht ganz ungeschoren davongekommen. Also wollten wwir es ruhiger angehen – es gab einige Lookouts im Umkreis. Jule hatten zwischendurch bereits nach Flügen geschaut und einen passenden für Sonntagabend gefunden. Wir hatten also noch zweieinhalb Tage Zeit, 450 Kilometer zurück nach Adelaide zurückzulegen. Da wäre es ganz praktisch, hier nicht allzulange zu bleiben und schonmal etwas Strecke gutzumachen. Also: Lookouts ansehen und danach die Flinders fürs erste wieder verlassen – ob Steve und ich hier nochmal durchfahren, stand noch in den Sternen – aber man weiß ja nie!

Als erstes wollten wir eine alte Ruine besichtigen. Steve lotste uns von der Hauptstraße über einen Pfand, vorbei an dutzenden Kangaroos und neuerdings sogar Emus, bis der Weg in der Prärie plötzlich einfach aufhörte und wir uns erfolgreich verfahren hatten. Da standen wir also nun auf dem braunorangenen Sand zwischen den kleinen Grasbüscheln und sahen weit uns breit nichts, außer Feld und einem kaputten Zaun. Was nun ? Der Weg hinter dem Zaun war angeblich nur ein Randweg. Aber unsere Ruine lag genau dahiner. Was wir machten? Natürlich GTA mäßig durch den kaputten Zaun, auf den hügeligen Weg dahinter fahren und hoffen, dass es kein zu großes Schlagloch gäbe.

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– Lage in Australien –

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Der Weg wurde immer Abenteuerlicher und mit der Zeit hatten wir den Verdacht, als wäre dieser weg gar nicht für Autos gemacht worden… Als nurnnoch Hügel und Äste kamen, wendete ich in 32 Zügen zwischen den beiden Zäunen und es ging den tollen Weg zurück, vorbei an dem kaputten Eingang, über das Feld und schließlich wieder zurück auf die Hauptstraße. Steven hatte da anscheinend noch einen anderen Weg gefunden. »ich will mal noch ein Foto von so nem Emu, also wenn du eins siehst, halt mal bitte kurz an.«, bat mich Steve, da wir nun schon drei, vier am Straßenrand gesehen hatten, aber seit einiger Zeit keins mehr kam und wir die Flinders ja heute noch verlassen würden.

Irgendwann erreichten wir den Platz mit den Ruinen – ein tolles Schild an der Straße gab einem sogar die Richtung an. Aber der Weg dorthin war letztendlich viel unterhaltender als die Mauern, die man nun begutachten konnte. Ein Farmer hatte aus Steinen und Bindemittel (Zement? Lehm? Schmunze?…) vor hundert Jahren eine Bude gebaut, die ihm dann irgendwann abgebrannt war. Dass wir nun in seinem Schlafzimmer standen und witzige Selfies machten, war sicherlich nicht seine Intention gewesen, als er den Grundstein für dieses Anwesen legte, aber es war trotzdem lustig! Nach ein paar Infotafeln ging der Weg auch schon weiter zu einem Aussichtspunkt, bei dem man das ganze Gelände sehen sollen könnte, müsste, dürfte und wollte.

Wir fanden am Horizont den Mount Ohlssen Bagge mit seinem größeren Bruder, den wir heute nun nicht erkundeten. Aber wir machten etwas anderes witziges – nämlich aus umliegenden Steinen eine Eule bauen! Ich weiß nicht mehr, wie wir dazu kamen, aber es wurde immer größer und jeder ging suchen, um etwas neues dranzulegen. Am Ende war ULF gebohren. Die gemeine Steineule der Flinders Ranges! Sie war sehr zahm und ließ sich sogar streicheln. Sie war so konzentriert, man wusste nie, ob sie gerade wartete oder einfach nur schlief… Wir wünschten ihr ein schönes Leben und fuhren zurück vom Berg runter.

Ein Canyon stand nun auf dem Plan. Der Sacred Canyon um genau zu sein. Eine gewaltige Schlucht zwischen steilen Felsformationen mit einem Weg, der über ein paar Kletterabschnitten genau hindurch führte und am Ende mit einem großen Gummibaum auf uns wartete. Überall lagen Steine heraum – genau das Ding von Steven und auch von Jule. Steve hatte ja schon von überall gerne mal Muscheln und Steine gesammelt, um sie später mit nach Deutschland zu nehmen. Im Auto gab es dabei schon die ein oder andere Schachtel in seiner Box mit verschiedenen Fundstücken. Beide blieben des öfteren stehen und verglichen, was sie gerade gefunden hatten und ich machte Videos – jedem das seine (; Jule hatte die Idee, ein paar flache Steine (sahen aus wie Schiefer oder Granit) als Untersätzer zu verwenden. Das Problem war nur, Steine waren nicht ganz leicht und so ließ sie dann doch das meiste wieder zurück. Wir begutachteten den großen Baum und stellten sicher, dass hunderte Meter danach wirklich nichts interessantes mehr kam und kehrten allem den Rücken zu.

»Steve, was klappert da in deiner Hose?«, fragte ich misstrauisch. »Ach naja nur ein paar Steine.« – »Steeeve…« – »Jule hatte ‘ne coole Idee und da hab ich ein paar Steinplatten mitgenommen…« – »… und sie in deine Hosentasche gesteckt?« – »Irgendwie musste ich sie ja transportieren. Aber die ziehen einem fast die Hose aus!« – »Das ganze Auto ist doch schon voll mit Steinen, die du mitnehmen willst« – »Ja ich weiß.. Aber die sind cool und wegschmeißen kann ich sie ja später immernoch!«, lachte er und zog sich die kurze Hose wieder ein Stück höher.

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Wir klapperten einen Aussichtspunkt nach dem anderen ab und aufdem Weg zu einem nächsten sah ich links neben uns im Feld ein Emu stehen. Ich wurde langsamer. »Da Steve – ein Emu. Du wolltest doch noch ein Foto machen.« – »ja, oh super!« Er kramte schnell seine Kamera hervor. »Das ist ziemlich weit weg, soll ich mal hinfahren?« – »Ach quatsch, da ist doch keine Straße.« – »Ist doch egal…«, grinste ich, lenkte ein und fuhr von der Straße ab auf das Sandfeld mit den ganzen Grasbüscheln. Den einen oder anderen plätteten wir zwar, aber das fällt hier sowieso nicht auf. Statt uns um sowas Sorgen zu machen, kamen wir dem Tier langsam näher, bis es uns bemerkte und statt wegzulaufen, auf uns zu kam! »Alter, es kommt her!«, lachte Steve und hielt die Kamera drauf. Dann drehte der Vogel ab und ich folgte ihm einfach und fuhr schneller. Es sah urkomisch aus, wie es rannte. Wie eine adelige Mutti mit Kleid, von dem die Enden bei jedem Schritt hoch und runter flappten. Wir bekamen einen Lachflash nach dem anderen und Steve nahm mein Handy, um ein Video zu machen. »Na komm Muddi, noch ein Stück!«, hetzten wir es ein Bisschen durch die Gegend. So flappte es vor uns davon und wir ruckelten quer über das Feld hinterher. »Nakomm, gleich hastes geschafft. Nur noch ein kleines Stück!«, lachten wir, bevor ich das Emu schließlich in Ruhe weglaufen ließ und zurück zur Straße lenkte. »Gleich erstmal ne Pause machen und den Kopf in den Sand stecken!«, lachte Steve und legte mein Handy zurück. Man war das lustig!! :D »Die dicke Mutti rennt!«

Der Lookout war dagegen schlicht langweilig und wir verließen den Nationalpark Richtugn Süden. Dabei kamen wir später an der Eisenbahnstadt “Peterborough” durch, an der ich schnell ein Selfie von mir und dem Denkmal am Eingang machte. Ich war hier!

Wir kauften dort noch schnell ein Toast und fuhren noch ein Stück weiter nach Süden, bis wir im Dunkeln den Mount Bryan erreichten. Genau gegenüber einer Hotelbar kochten wir unser Abendessen. Da bei der Überdachung des BBQ Platzes zwei dicke eklige Spinnen hausten, bauten wir schnell den Tisch im Freien auf und fühlten uns besser. Doch was wollten wir nach dem Essen machen? Im Grunde lag es schon auf der Zunge: Wir wollten dem Pub gegenüber einen Besuch abstatten und schauen, was dortdrin so abginge. Also schnell die Teller geleert, abgewaschen, Auto umgeparkt für die Nacht und dann ging es zu dritt rein in die gute Stube.

Gut. Wir hatten mehr erwartet. Es war weniger eine Bar, mehr ein Hotel. So war also nicht viel los. Im großen Raum hinter dem Barraum waren eine menge betrunkener alter Leute. Wir machten es uns auf dem Sofa vor der Bar gemütlich und quatschten eine Runde, später auch etwas mit den Besitzern.

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Der Heimweg war zum Glück nicht soweit weg und so musste nicht viel Zeit vergehen, bevor zurück ins Auto konnten, um einen chilligen zu machen. (Wie die Kangaroos aus den Flinders (; )

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