Mittwoch, 06. April

Ich wachte an meinem Lieblingsplatz, dem Mount Compass, auf, begrüßte wie immer den Reinigungsfritzen beim Zähneputzen und gesellte mich zu Jule und Steven, die bereits unter dem Pavillon den Frühstückstisch gedeckt hatten. Jule saß da mit Schal und Mütze. Ja Austrailen war einfach kalt. Vorallem der Mount Compass. Eigentlich war es in diesem Moment nichtmal so kalt, wie vor einigen Wochen, doch für Jule war es kalt genug, die Wintersachen herauszuholen. Zumindest solange, bis die Sonne wieder rauskam und es wärmer wurde.

Wir fuhren nach Osten nach Murray Bridge, um dort dem örtlichen Woolworths einen Besuch abzustatten. Auf der Strecke Richtung Tailem Bend lag eine BP Tankstelle mit tatsächlich kostenlosen Duschen – das ließen wir uns nicht entgehen. Wer weiß, wann es die nächste HEIßE und kostenlose Dusche geben würde. Wir warteten im Van nach und nach auf uns, während gegenüber der Straße die Bullen einen Chinesen filzten. Keine Ahnung, was die für ein Problem hatten, aber uns sollten sie in Ruhe lassen. Gerade mit  Jule hinten auf der Matratze wäre es unpraktisch. Aber wir hatten Glück und als ich mit nassen Haaren zufrieden aus der Dusche kam, waren sie bereits weg. Die Fahrt ging weiter. Tailem Bend war noch zu weit weg für heute und wir suchten im WikiCamps einen Platz in der Nähe des Meeres, um dort zu Rasten. Wir mussten über den Murray River fahren und das erste Mal bemerkten wir die kostenlosen Fähren in Austrailen! 24 Stunden, sieben Tage die Woche waren viele Fähren in Südaustrailen unterwegs und warteten darauf die Fahrzeuge von A nach B zu transportieren. Was für ein genialer Service! Zuerst ging es damit nach Wellington zu einer Raststätte mit BBQ Stelle fürs Abendessen, das zweite Mal einige Stunden später, um unseren Nachtspot zu erreichen, dem Narrung. Auf dem Weg dorthin gab es einen megatollen Sonnenuntergang mitten im Outback zu bestaunen. Gerade mit den großen spiegelnden  Fützen am Boden war das Schauspiel noch eindrucksvoller.