– Wir haben einen Plan! –
South Australia
Samstag, 14. Mai
Die Sonne begrüßte uns beim Aufstehen und wir genossen unser gemeinsames Frühstück am Strand. Amandine und Amelie brauchten Strom für ihre Laptops, daher erzählten wir ihnen von unserem BBQ Platz in der Nähe. Eine Stunde später befanden wir uns dort und spielten Karten. Genau, wie einen Tag zuvor mit Arne und Amelie.
Da wir alle am nächsten Tag ebenfalls nichts zu tun hatten, fuhren wir auf dem Heimweg zum Sellicks Beach an einem Dan Murphy´s vorbei und kauften einen Karton voller Hopfenkaltschale. Wie am letzten Tag stellten wir unsere Vans wieder an die Küste und bauten dieses Mal unsere Tische und Stühle dazwischen auf. Nun gab es einen fetten Sonnenuntergangn über dem Meer, gute Gesellschaft und Bier. Was will man mehr?!
Langsam neigte sich der Tag dem Ende zu und es wurde nicht nur dunkel, sondern auch finster. Dabei war es gerade mal 18 Uhr. Der Tisch füllte sich mit leeren Duschen und eine ekelhafte Spinne kam auch zu Besuch und wollte sehen, was wir da so machten. Es stellte sich heraus, dass die beiden Mädels nach dem Job hier ebenfalls vorhatten nach Norden ins Outback zu fahren. Doch genauere Pläne gab es noch nicht. Niemand sollte alleine in die Wüste fahren, alleine wegen der Sicherheit falls doch mal was sein sollte. Steven und ich hatten noch niemanden in Aussicht und die beiden ebenfalls nicht. Genug Leute würde man aber sicherlich finden. Mal sehen, was passieren würde. Als nächstes räumten wir jedoch die Tische und Stühle zusammen, um uns wieder in die Backpacker Lounge zurückzuziehen. Ich wühlte etwas in unserem Auto und fand den kleinen Karton mit den Teelichtern, den wir damals mit Jule gekauft hatten. Da durch das Wetter keine Zeit kam, um sie zu benutzen, fanden die Kerzen nun hier ihren Sinn. Sehr praktisch, sie dagehabt zu haben, denn es wurde ein richtig toller Abend!
Sonntag, 15. Mai
Zu viert haben wir fast eine ganze Kiste Bier geleert. Ein Bisschen schwummrig war einem da schon am nächsten Morgen. Doch lange nicht so, wie nach dem ekelhaften Goon… Mittags gab es dann Frühstück wie gehabt und danach legte sich Steven wieder schlafen. Amelie war ebenfalls verschwunden in den weiten des Strandes und ich zeigte Amandine ein paar Tricks bei Photoshop. Sie machte gerne Fotos und hatte sich eine Spiegelreflex gekauft, aber das Programm war ihr zu kompliziert, so gab ich ihr einen kleinen Basics Kurs, damit sie ihre Bilder nun auch entsprechend aufpimpen konnte. Das Wetter war immernoch fett, also entschieden wir uns ihre Kamera zu nehmen und runter zum Strand zu gehen, um ein paar Aufnahmen zu machen. Dabei fanden wir eine riesige tote Qualle im Sand liegen. Ein großer haufen Gilee schwabbelte im Wind hin und her. Wir unterhielten uns über unsere bisherigen Reisen. Sie und Amelie waren gefühlt schon auf der halben Welt gewesen. Irland, England, China, Thailand, Litauen, Island, Amerika, Neuseeland, Australien und einige anderen.
Als nächstes wäre das Outback dran und sie meinte, dass es sicher lustig wäre, wenn wir vier zusammen dorthin fahren würden. Ich hatte selber schon daran gedacht und klar, wir müssten nur sehen, wie es mit dem Geld aussah und man müsste ein paar Dinge noch erledigen. Aber grundlegend, wieso nicht?
Morgen müssten die beiden Mädels wieder arbeiten. Wir hatten ja zurzeit keinen Job. (Arbeitslos und auf der Straße. Hihi (; ). Eigenbtlich wollten sie am Nachmittag zurück zu ihrem Campingplatz nach Mylo fahren, da dort dieArbeit war. Doch spontan entschieden sie sich dazu, einen weiteren Abend hier zu bleiben und morgen früher aufzustehen, um dann direkt zur Arbeit zu fahren. Planänderung, also gab es eine erfrischende kalte Dusche am Strand für jeden, bevor es ein weiteres Mal zum Einkaufen ging. Heute gab es am BBQ Platz gute Bratkartoffeln. Wir machten viel zu viel, doch so war das Mittagessen für den nächsten Tag schonmal gesichert! (;
So fuhren sie also am nächsten Tag vom Parkplatz auf und davon um zu arbeiten. Steven und ich putzten erstmal unsere Gummistiefel. Die flogen seit dem letzten Job immernoch ständig irgendwo im Auto herum. Dann ging es ab zur Telstra Ait in Port Noarlunga. Putzen war geplant und dabei konnte man ja den ein oder anderen Film für später herunterladen. Ich machte den Herd sauber. Das erste Mal seit Bargo. Ja richtig, das war der erste Ort nach Sydney. Und ja genau, so lange wie das her war, war das Ding auch dreckig. Ich glaube alleine mit dem was überall drangeklebt hatte, hätte man eine Mahlzeit machen können. Ekelhaft! Nach einer halben Stunde war er aber wieder schön (:
Steve setzte sich auf die Straße neben unseren Van und schnitt sich die Haare nach – natürlich nur mit meinem stylischen pinken Handspiegel! Wir fuhren zu einem anderen BBQ Platz mit Strom, fülten unsere Wasservorräte auf und machten die Bratkartoffeln von gestern nochmal warm. Dazu gab es Ente – fett! Später gesellten sich Arne und Amelie nochmal spontan zu uns und wir machten den Abenteuerspielplatz unsicher. Dann war auch schon wieder dunkel und der Tag vorbei.
Am nächsten Morgen schrieb mir Amandine und wollte wissen, ob wir mit der Jobsuche weitergekommen waren. Da meine Antwort negativ ausfiel, gab sie mir eine Nummer. Vor der Erdbeerfarm hatten die beiden ein paar Tage für einen Italiener namens Francesco, auf einer Gemüsefarm gearbeitet. Dieser bezahlte 15 Dollar per Stunde und suchte vorwiegend Männer zum Arbeiten. Das klang sehr gut und ich schrieb ihm gleich. Kaum später gab es eine Antwort und ich machte uns beiden einen Job ab nächsten Dienstag klar. Heute war Dienstag, also eine Woche noch rumdümpeln. Aber besser als gar nichts. Wir freuten uns und eine Stunde später kam noch eine Antwort – wir könnten doch schon ab Donnerstag arbeiten. Richtig geil! Dann meldete sich Daniel bei mir. Es stellte sich heraus, dass er ebenfalls auf dieser Farm arbeiten würde und da aktuelle Arbeiter spontan die Farm wechselten, sagte er zu Franc, dass wir beide gute Arbeiter wären. Das war der Grund, wieso wir nun sofort gefragt wurden. Richtig gut!!
Wir hatten also nun endlich einen Plan, wie es weitergehen sollte. Hatten einen neuen, letzten Job gefunden und eventuell Reisebegleitung für die Wüste. Alles nahm also langsam seinen Lauf. (:
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