Genau ein halbes Jahr, sechs Monate, ist es bereits her, dass Steven und ich mit dem Flieger von Cathy Pacific in Sydney gelandet waren und das erste mal den Boden von Australien betraten – die laue Luft atmeten – den ersten Dollar in den Händen hielten – fünf davon für eine Flasche Wasser ausgaben und nach fast dreißig Stunden vor verschlossener Tür des Hostels Nate´s Place standen.

Zu diesem Zeitpunkt konnten wir uns nichtmal ansatzweise ausmalen, welche Abenteuer, was für geniale Leute und was für atemberaubende Momente bereits auf uns warteten. Schritt für Schritt lebten wir uns ein, fanden Wege günstig einzukaufen und verließen nach einem Monat unsere Ausgangsstadt, um die unendlichen Weiten dieses Landes zu erkunden.

Dieses Special fasst alle Ereignisse vom 27.10.2015 bis zum 27.04.2016 zusammenfassen und zeigt, wieviel wir in so relativ kurzer Zeit doch alles erlebt hatten.

– Besuchte Bundesländer –

KAPITEL 1

Sydney

In ca. 28 Stunden legten Steven und ich rund 18.000 Kilometer zurück…

… und erreichten Sydney am 27. Oktober 2015.

Wir waren nun Backpacker und hatten nichts, außer unsere Rucksäcke.

Unser erstes Hostel Nate´s Place ermöglichte uns eine Halloweenfeier auf einem Partyschiff.

Auf unserer Erkundungstour lernten wir den deutschen Mohanad aus dem Irak kennen. (Warum wir ausgerechnet vor einem Schnapsladen das Foto machten, weiß ich nicht…)

Zusammen mit Hardy und Philipp kümmerten wir uns um den Bürokram und besorgten uns die erste Simkarte.

Eines Abends gingen wir los, um Sydney bei Nacht zu erleben.

Dann lernten wir Marie im Hostelflur kennen und besuchten zusammen den chinesischen Garten der Freundschaft…

… und kehrten später mit ihr und ihren Freunden zurück zu den Blue Mountains.

Nachdem wir ein Bankkonto bei Westpac und die Steuernummer sicher hatten, begannen wir mit der Suche nach einem geeigneten Auto…

…und schauten uns eins nach dem anderen an,…

… um uns dann für einen umgebauten Campervan zu entscheiden. Einen Mitsubishi Express L300 von 1996.

Wir lernten die günstige Pizzakette Domino´s kennen und luden Mohanad zu uns ins vierte Hostel MAZE ein.

Einen Tag später unterschrieb ich die Ummeldung für unser Auto (nun offiziell mein erstes eigenes!) …

… und wir verbrachten die letzten Nächte in dieser Großstadt.

Nach einem Monat kehrten wir Sydney den Rücken zu und waren bereit für die Welt da draußen.

KAPITEL 2

Roadtrip

In Bargo fuhren wir zu unserem ersten Caravanpark, kochten das erste Mal mit unserem Herd und machten alles erstmal sauber.

Auf einer Tomatenfarm fanden wir bei Tony für drei anstrengende Tage unsere erste Arbeit.

Nach dem Job machten wir uns einen Plan für die kommenden Monate und fuhren nach Orange,…

… um auf der West Orchard – Farm Kirschen zu pflücken.

Wir lernten Marvin, Alina, Nicco, Arne, Amelie, Malin, Merlin, Anna, Diana und Sophia kennen  – die Cherrybande war geboren.

Bis mittags arbeitete oder bewarf man sich mit Kirschen, um nachmittags zum nächsten Bergsee schwimmen zu fahren.

Dann kam Weihnachten bei 25 Grad…

… und ich veröffentlichte den Zusammeschnitt meines ersten Reisekapitels – die Australian Sotries I. (Hier zu sehen)

Das Pflücken war vorbei und Nicco organsierte uns einen Packing Job – Natürlich auch Kirschen!

Der erste Roadtrip ging los nach O´Connell. Marvin, Alina, Nicco, Merlin und Malin waren mit dabei…

… und wir lernten noch mehr Leute kennen. Zusammen waren wir erneut in den Blue Mountains unterwegs,…

… um über Silvester zurück nach Sydney zu fahren. Völlig ausgewildert natürlich!

Gegenüber der Skyline feierten wir das neue Jahr am Balls Head Reserve – natürlich in der ersten Reihe! (Hier zu sehen)

Kurz darauf sahen wir uns im größten IMAX Kino der Welt den neuen Star Wars Film an …

… und spendierten unserem Auto eine neue Batterie, …

… um erfolgreich in der Landeshauptstadt Canberra anzukommen. Anna und Diana waren wieder mit dabei und wir starteten alle einen Trip in die Wildnis, …

… bei dem ich mit Marvin einen ganz besonderen Morgen erlebte …

… und der Van der beiden mit geschmolzener Batterie abgeschleppt werden musste.

Danach trennten sich die Wege von Anna und Diana und dem Rest der Cherrybande. Sie fuhren nach Melbourne und wir zum Lake Jindabyne, um das Boot von Merlin und Malin zu Wasser zu lassen.

Auf unserer eigenen Insel gab es nur noch unsere Regeln – aber die Sonne ging an diesem Tag trotzdem unter.

Steven und ich sahen in der Nähe des Mount Kosciuszko unsere ersten Kangaroos!

Marvin fand stattdessen diese tolle Spinne.

Drei Tage verbrachten wir am Murray River – dem zweitlängsten Fluss Australiens. Wenn du dich im Fluss wäschst, weißt du, du bist ein echter Backpacker!

Um Essen und Suff zu kaufen, mussten wir 50 Minuten zum nächsten Ort fahren. Dabei entstand das Video Somewhere in Australia. (Hier zu sehen)

Auch wenn wir uns nicht trennen wollten, blieb uns dann doch nichts anderes übrig. Marvin, Alina und Nicco wollten hoch zur Ostküste – Merlin, Malin, Steven und ich weiter nach Süden nach Melbourne. Das gelbe Armband, dass jeder von uns trägt, wird uns immer an die letzten Wochen erinnern!

Eine letzte Skizze der drei Vans, …

… denn nun waren es nur noch zwei. Zu viert erkundeten wir die Region und machten eine Wandertour bei 40 Grad. Dass es so heiß werden würde, hatte am Morgen keiner von uns gedacht.

In Beechworth brannte der Supermarkt ab. (Wir hatten damit nichts zu tun)

Dann kamen wir schließlich in der Künstlerstadt Melbourne an. Leider regnete es.

Doch das hinderte uns nicht daran, die Stadt zu erkunden. Wir waren überall!

Vom faszinierenden Graffiti – Viertel, …

… über verschiedene Museen …

… ging es zum botanischen Garten.

Zwei aufregende Tage verbrachten wir dort und fanden zum Schluss einen Platz in einem Restaurant, bei dem man bezahlen konnte, was man für angemessen hielt.

Dann ging es nach Westen. Philipp Island wartete auf uns …

… mit den ersten schlafenden Koalas und toller Landschaft.

Auf dem Queen Victoria Market in Melbourne hatte ich mir einen neuen Gürtel gekauft – aus echtem Rinderleder und goldener Australien – Brosche. Sehr schick!

An einer Tankstelle im Nirgendwo trafen wir per Zufall wieder auf Anna und Diana, die sich zusammen mit ihrer Freundin für die Tour, am nächsten Tag, anschlossen …

… auf der Merlin einen Freund fürs Leben fand.

Am Nationalfeiertag, dem Australian Day, ging es hoch hinaus, …

… bevor es danach runter zum südlichsten Punkt Australiens ging – dem Wilsons Promontory Nationalpark mit dem schönen Squeaky Beach, …

… wunderbaren Landschaften …

… und dem Mount Oberon, den wir im Regen bestiegen.

Dann ging es zurück nach Osten nach Lakes Entrance, wo wir das erste Mal Pelikane zu Gesicht bekamen …

… und einen einzigartigen Sonnenuntergang erleben durften. Wir genossen den Moment der Ruhe, …

… bevor es nordwestlich nach Shepparton auf eine Birnenfarm ging, um neues Geld zu verdienen.

Arne und Amelie stießen wieder zu uns. In ihrer Hand befindet sich das seltene Birnentier, …

… während in der Farmdusche eine gefährliche Redback – Spinne ihr Haus baute.

Malin schnitt mir die Haare, bevor sie und Merlin für 10 Tage nach Tasmanien gingen  …

… und wir nun statt Birnen Äpfel pflücken konnten. Dieses Mal per Stunde bezahlt!

Durch Arne bekamen wir von unserem Arbeitgeber Michael viele Boni und am Ende waren alle Backpacker, bis auf uns, von der Farm verschwunden.

Jeder lernte den Umgang mit den Traktoren und dann gab es endlich Geld, …

… das wir in einem der nahegelegenen Bunnings – Baumärkten investierten, …

… um für die beiden Herde und den Gasschlauch Halterungen zu bauen. Außerdem brachten wir ein neues Fliegengitter außen an und erneuerten unser Vorhang-System, indem wir Handtücher und Fensterrahmen mit Klettverschluss versahen.

Zum Schluss machten wir ein Abschiedsfoto von uns und Sebastian und Melissa, dir wir hier kennengelernt hatten.

KAPITEL 3

The Great Ocean Road

Nach fast einem Monat Pflücken hatten wir uns den Urlaub wieder verdient und fuhren nach Süden, zum Beginn der Great Ocean Road.

Dort gab es Dschungel, …

… die ersten Schlangen …

… und eine lange Straße direkt an der Küste, …

… die uns zu den verschiedenen Aussichtspunkten brachte.

Wir sahen die Twelve Aposteles,

… viele beeindruckende Gesteinsformationen, einzigartige Landschaften …

… und fanden sogar lebende Seesterne!

Unsere kleine Kolonne, …

… die Steven und ich ein paar Tage verlassen mussten, weil wir eine neue Windschutzscheibe für unser Auto brauchten.

Dann ging es durch die Grampians – Gebirgskette …

… bis nach Victor Habour, um dort die wunderschöne Granite Island zu besuchen.

Die Fahrt ging weiter nach Norden …

… und ich schaffte es, mein  zweites Reisevideo zu veröffentlichen, bevor … (Die Australian Stories II (Hier zu sehen)).

… wir den Mount Compass erreichten. Ein kostenloser Spot mit sauberen Klos. Der Einzige im Umkreis von 60 Kilometern rund um Adelaide. Hier verabschiedeten wir uns von Arne und Amelie, da sie ebenfalls nach Tasmanien gingen.

Dann kam der nächste Job. Weintrauben waren es diesmal, doch leider gab es nur Arbeit für zweieinhalb Tage. Dann waren fünf Tage Pause, …

… die wir wieder am Mount Compass verbrachten. Insgesamt waren wir bestimmt drei Wochen dort.

Die Pflücksaison war vorbei und wir halfen zwei Tage bei dem Entfernen der Netze.

Mit der Hilfe einer Werkstatt brachten wir ein Brett, für zusätzlichen Stauraum, über unseren Köpfen an, …

… bevor wir mit Merlin und Malin die letzte gemeinsame Tour starteten: zum Hallett Cove’s ice age – Felsen (südlich von Adelaide), bei dem man die Gesteinsschichten der letzten 150 Millionen Jahre sehen konnte. Danach hatten beide Parteien andere Ziele und wir trennten uns endgültig.

Um ein Motorproblem beheben zu lassen, ließen wir unser Auto in einer Werkstatt zurück und fuhren mit dem Zug nach Adelaide. Ein Zufall sorgte dafür, dass wir dort auf Alina und Marvin trafen.

Ihrem Auto war leider nicht meher zu helfen und über Couchsurfing waren die drei (mit neuen Leuten, die sie kennengelernt hatten) zu einem kleinen Haus gestoßen, von dem der Besitzer fast nie da war.

Paradise hieß der Vorort, in dem es sich befand. Als wir zu Besuch waren, war es ein komisches Gefühl, nach 5 Monaten wieder in einem Haus zu sein.

Wir tauschten uns über die vergangenen Wochen aus und genossen zwei tolle Nachmittage in ihrem Haus …

… und in der Natur. Es war wie früher, zu der Zeit in Orange und am Murray River -Danke für die tolle Zeit Leute!

Dann fuhren wir zum Flughafen von Adelaide, …

KAPITEL 4

South Australia

… denn ein Flieger brachte uns Jule aus Deutschland. Zwei Wochen war sie nun mit dabei!

Wir standen zusammen im Nebel des Regenwaldes im botanischen Garten von Adelaide, …

… fuhren mit ihr insgesamt fast 3000 Kilometer …

… und bestaunten einen pinken See, …

… erkundeten die Höhlen von Naracoorte

… und erlebten einen tollen Sonnenuntergang nach dem anderen.

Wir gewöhnten uns an das Leben zu dritt in dem Auto und …

… ließen uns von einem magnetischen Berg nach oben ziehen.

Nachts machten wir irgendwo an einer einsamen Stelle ein Lagerfeuer und machten es uns gemütlich bei Speiß und Trank.

Dann lernten wir Doug Riley kennen, der in Australien bereits drei Nationalparks gebaut und etliches in der Welt erlebt hatte und uns einlud, …

… bei der Fütterung seiner Kangaroos mit dabei zu sein, …

… bevor es uns nach Norden ins Outback zu den Flinders Ranges – Bergen verschlug und wir …

… auf einem Berg die Steineule Ulf ins Leben riefen,  …

… um danach auf den Mount Ohlssen Bagge, mit 932 Metern zu steigen.

Am Flüsterdamm lauschten wir den leisen Worten, die hundert Meter am Steinwall zurückließen, bevor man sie am anderen Ende so klar hörte, als sei der andere genau neben einem.

Dann ging es zurück zum Flughafen, denn ein Flieger nahm Jule wieder mit zurück nach Deutschland. Die zwei Wochen vergingen wie nichts!

Steven und ich suchten nach einem neuen, geeigneten Job und fanden zwischendurch unseren ersten Pfau hier, bevor…

… wir unplanmäßig Arne und Amelie in einem Vorort Adelaides wiedertrafen und …

… sie uns zu sich, in das Haus des Großvaters von Arne, zum Eisessen einluden. Dann meldete sich ein angeschriebener Arbeitgeber und wir hatten ein neues Obst zum Pflücken gefunden: Erdbeeren.

Dort waren wir also nach einem halben Jahr Australien gelandet und arbeiteten, um genug Geld für die zweite Hälfte des Jahres zu bekommen!

Gemeinsame Statistiken

In 6 Monaten haben wir:

6622

Fotos gemacht

1258

Videos aufgenommen

13376

Kilometer mit Auto zurückgelegt

2

Tiere angefahren

8

Farmen arbeitstechnisch unterstützt

306

Kilo Bohnen gepflückt

1582

Kilo Kirschen gepflückt

31250

Kilo Birnen gepflückt

4500

Kilo Äpfel gepflückt

1472

Liter Benzin verbraucht

1546273837

Insekten getötet

165

Viel ist passiert und wir hoffen, dass genauso viel wieder passieren wird. Der Süden ist erkundet, nun wird es Zeit für den Norden Australiens. Noch mit selbem Eifer wie am ersten Tag sind wir bereits dabei, die nächsten Pläne zu schmieden und hoffen, dass uns weiterhin viel unvergessliches passieren wird. Natürlich nur im positiven Sinne (; Und in diesem Sinne sage ich Danke an meine treuen Blogleser – ihr bleibt natürlich weiterhin die ersten, die erfahren, was los ist! Also dann – See ya´later!