Ein Fünkchen Hoffnung
– Rettung ist unterwegs! –
– Rettung ist unterwegs! –
Ich wachte auf und eine große Fliege schwirrte über meinem Gesicht herum. Ich zog mein Handtuch vom Fenster ab und schaute auf einen Berg an Zeug, dort wo gestern noch das Auto von Alina, Marvin und Nico stand. Wo ist es hin? Weiter rechts lag Marvin auf dem Esstisch und schlief mit einer bunten Decke in der Sonne. Was ist hier schon wieder los? Kurz drehte sich alles noch. Ich hatte zwei Stunden geschlafen und der Goon hier ist echt ranzig… Langsam rappelte ich mich auf. Diana saß auf ihrem Stuhl mit Sophia, weiter links vom Gepäckhaufen. Steven kam zu mir. »
»Was ist das eigentlich für ein Gerümpelhaufen und wo sind die anderen?!«, fragte ich mit dem Jumpstarter in der Hand, mit Diana und Steven auf dem Weg nach unten. »Alina ging es heute Morgen gar nicht gut. Die sind ins Krankenhaus gefahren und wollten danach nach einem Abschleppdienst im Dorf gucken. Damit sie leichter werden, haben sie das ganze schwere Zeug hier gelassen.« – »Scheiße! Wieso passiert sowas immer alles gleichzeitig? Na hoffentlich geht das alles gut aus…«
So friemelten wir die Batterie hinter dem Fahrersitz des weißen Vans frei. Etwas deformiert sah sie schon aus. Ein Pol war tatsächlich schon geschmolze! Wahrscheinlich war das Wasser alle (das man hier in den Batterien alle paar Jahre nachfüllen muss). Jetzt war es jedenfalls zu spät und ich stöpselte den Jumpstarter an die beiden Pole an, setzte mich ans Steuer, drückte die Kupplung herunter und drehte voller Hoffnung den Schlüssel um. Es ratterte. Es ratterte und ich drückte das Gaspedal merhmals nach unten und… der Motor sprang an!! Ja geil!! Er lief wirklich! Man konnte die Hoffnung in Dianas Augen aufsteigen sehen, als ich wieder ausstieg und der Wagen weiter rödelte. Wir probierten das Licht und der Motor ging einfach aus. Hä?! Ich probierte den Warnblinker und ein lautes Summen ertönte irgendwo aus der Amatur. Was war hier los? Die Lichtmaschine ging nicht und machte nur komische Geräusche. Lieber wieder ausmachen.
Also von vorne. Batterie, Jumpstarter, Pedal – Motor ging wieder an. Er lief und das Wichtigste war jetzt, das Auto hier unten wegzubekommen. Zumindest erstmal nach oben, zu unseren Autos. Diana traute sich erst nicht das Auto wieder zu fahren. Sie sollte erstmal langsam ein paar kleine Runden hier auf dem Platz fahren, damit der Motor etwas warm wurde und wir sehen konnten, was passierte. Ohne Probleme. Dann fasste sie Mut und schaffte es super, den steilen Weg vorsichtig hochzufahren und stellte das Fahrzeug direkt neben unseres ab. Perfekt, der erste Schritt war getan!
Also die Karre fuhr wieder und wir bräuchten keinen Abschleppdienst mehr. Das wäre perfekt, denn sie von hier draußen abschleppen zu müssen, würde bestimmt ein Vermögen kosten. Doch wie sollte es auch anders sein – natürlich waren wir so weit im Nichts, dass niemand Empfang hatte. So konnten wir keinem Bescheid geben. Wir brauchten schnell einen Plan! Der Van musste hier raus solange er fuhr. Aber was machten wir mit dem ganzen Zeug von den anderen? Steven und Marvin waren noch da. Wir konnten nicht alles und uns alle mit einem Auto wegbringen. Es gab keine Wahl.
Ich beschloss, mit unserem Auto vorzufahren, damit Diana sehen konnte, wie der Weg sein würde und damit sie, falls sie liegenbleiben würde oder schlimmeres passieren würde, nicht alleine im Dschungel stehen stand. 13 Kilometer lagen vor uns. Steven blieb dort, um die Stellung zu halten. Marvin.. naja. Er schlief weiter auf dem Esstisch.
Wir mussten sofort los, damit die anderen keinen Abschleppdienst umsonst holten!
Man achte im zweiten Bild rechts auf den bunten Stoffhaufen auf dem Tisch – Marvin.
So startete ich den Motor unseres Wagens, wünschte uns allen viel Glück und fuhr langsam vor. Sophia stieg zur Sicherheit noch bei Diana ein und begleitete uns. Die Neigung der ersten Abfahrt zog mich schnell nach unten und die schlechte Straße ließ wieder das ganze Chassis vibrieren. Zweiter Gang und bergauf. Links, rechts. Gas, abbremsen. Gas, dritter Gang. Sämtlichen Löchern, Bäumen und Steinen ausweichen. Abbremsen. Zweiter Gang und Stoff geben. Im Rückspiegel folgte mir der weiße Van tapfer über die schreckliche Straße. Sämtliche Bodenwellen waren kein Problem. Ich wechselte sekündlich zwischen Vollgas und Abbremsen, riss das Lenkrad von links nach rechts, um nichts vom Straßenrand mitzunehmen. Die Bäume neben mir zogen schnell vorbei. Ein Blick aufs Handy. Kein Empfang. Mist. Ich schaltete einen Gang höher und nutzte die halbwegs gerade Passage, um schneller voran zu kommen. Mukke an. Auch sehr wichtig! Der Wind peitschte durch das offene Fenster. Diana folgte und wir erreichten den kleinen Platz auf halber Stecke. Sie wurden langsamer und blieben schließlich hinter mir stehen. Ich fuhr zurück – wir hatten Empfang! Sofort wählten wir im Wechsel die Nummern von Nico, Anna und Alina. Mailbox, Mailbox, aus. Verdammt! Erneuter Versuch. Kein Glück.
Ein weißer Van erreichte ebenfalls unseren kleinen Platz. Es waren die drei auf ihrem Rückweg… Gefolgt von einem kleinen Schlepper, standen sie verwundert über den Van der Mädels neben uns. »Ihr habt die Karre zum Laufen gebracht??« – »Ja war nur ein Batterieproblem. Die ist im arsch! Der Wagen läuft, aber muss unbedingt in die Werkstatt!« Der Abschleppdienst war nun unnötig gekommen, aber da er sein Geld so oder so bekam, schaute er sich das Disaster genauer an. »Oh my God! It´s melting!«, stellte er staunend fest, als er den schwarzen Klotz anschaute, aus dem bereits wieder Dampf herauskam. Alina lag bei den anderen währendessen hinten im Van. Sie war im Krankenhaus und bekam Antibiotika verschrieben. Es war das selbe, was sie bereits in Thailand vor Australien hatte. Die Stellen an den Armen und Beinen sahen nicht gut aus – hoffentlich wirkt das Antibiotikum!
Der Van mit Alina musste zurück zum Platz. Der, der Mädels in die Werkstatt. Einer, der halbwegs autokundig war, sollte zur Unterstützung mit. Aber wer? Ich musste meinen Van fahren. Nico seinen. Aber nur die Mädels zur Werkstatt zu schicken ist kein Plan. Es blieb nur Nico und Sophia musste seinen Van zurück fahen. »
So begann die Fahrt zurück. Zum dritten mal über diesen Wüstenweg. Im Rückspiegel war Sophia. Ich kurbelte mein Fenster herunter und gab ihr einen Daumen raus. Nun kam der Megaberg. Zweiter Gang und Vollgas und Anlauf nehmen. Der Motor heulte auf und ein Geschwindigkeitschub drückte mich in den Sitz. Doch ich wurde langsamer. Weiter Vollgas und nach oben. Kupplung, erster Gang. Vollgas. Die Räder drehten kurz durch, schleuderten hinter mir viel Staub und Dreck über den Boden, fanden dann halt und drückten mich sicher nach oben zur Spitze. Ausrollen, nach hinten schauen und warten.
Sophia blieb auf halber Strecke stehen. Ich stieg aus und rannte ihr entgegen. Doch sie gab nicht auf, rutschte nach unten, bremste und gab Vollgas. Der Motor heulte laut, während die Räder durchdrehten. Das Heck rutschte zur Seite. Dreck und Steine schleuderten durch die Luft. »Weniger Gas!«, rief ich und machte Handzeichen. Doch sie sah und hörte es nicht. Stattdessen gab es weiterhin Vollgas. Das Heck rutschte seitlich nach oben undfand dabei langsam Halt. Dann ging es voraus. Den kompletten Boden aufwühlend, schoss sie, immer schneller werdend, an mir vorbei. Schließlich bis ganz nach oben.
Wir erreichten den Platz mit Steven und Marvin, die währendessen sich in den Schatten gesetzt hatten und frühstückten. Marvin wusste gar nicht, was los war und wo alle hingefahren waren. »Na das habe ich dir doch heute morgen gesagt! Das wir wegen Alina zum Krankenhaus fahren«, meinte Sophia zu ihm. »Sah ich heute morgen zurechnungsfähig aus? Ich fiel in die Hängematte wie ein Stein. Stand später auf. Hä wo ist das Auto?! Dann legte ich mich auf den Tisch, weil mein Bett weg war. Stand später wieder auf und Hä?!, wo ist das andere Auto?? – Was ist hier schon wieder los?!« – »Ja wir haben dich dann noch zugedeckt auf dem Tisch.« – »Ach ihr wart das!«, lachte Marvin und biss in sein Sandwhich.
Nach dieser Aufregung gab es erstmal ein verspätetes Frühstück, bevor wir alle nochmal zu dem Wasserfall gingen. Sophia und ich, um ihn zu sehen – Marvin und Steven, um sich darin zu waschen. Bei sehr angenehmen fünf Grad. Das Anitibiotikum schien bei Alina anzuschlagen. Sie lag hinten in ihrem Van und schlief.
Dann ging es ein viertes Mal über den tollen Weg zurück auf die Hauptstraße – Richtung Stadt. Es waren mittlerweile ein paar Stunden vergangen und man durfte bei dem Van auf ein Ergebnis gespannt sein. Immerhin sollte das über die nächste Weiterfahrt entscheiden…
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