KAPITEL 5
Verschollen im Outback
Samstag, 11. Juni
Drover´s Rest Park – Tag 1
Die Fakten: Die Karre war Schrott. Wir waren in irgendeinem Kaff in der Wüste und hatten keinen Plan, wie es weitergehen sollte. Die Sonne schien draußen, Amandine schlief noch neben mir und mein Kopf tat weh. – Zeit aufzustehen. Steven saß schon an dem anderen Van und sah nicht gut aus. Die leere Rumflasche zeigte ihre volle Wirkung. Der Besitzer des Caravanparks hatte bereits nach unserem Auto gefragt, erzählte mir Steve. Er dachte, dass es alleine an dem Tank liege. Der sei anscheind so verdreckt oder verrostet, dass sich wohl ein großes Stück innen gelöst hätte und die Benzinpumpe verstopft hatte. Doch er würde später nochmal kommen und das Auto zu seiner Werkstatt bringen. – Denn der besitzer vondemparkwar gleichzeitig der Besitze der Werkstatt hier. Erstmal war es Zeit wach zu werden – Duschen. Amandine und Amalie waren anscheinend auch Duschen gegangen in dem kleinen Bungalow. Das Wasser hier war irgendwie merkwürdig. Schmeckte seltsam und war leicht schmierig. Ich war der erste draußen und da ich noch nicht ganz bei Bewusstsein war, setzte ich mich in den grünen Campingstuhl zwischen den Vans, in die Sonne. Es war angenehm warm und während mir der lauhe Wind durch die Haare fuhr, schaute ich erstmal genauer, wo wir hier eigentlich gelandet waren.
Ein großer Platz, mit orangebraunem Sandgestein als Grundlage, lag vor mir. In der Mitte wuchs ein großer Eukalyptus Baum mit einem angelegten kleinem Miniteich daneben. Hinter uns begrenzte eine durchgezogene Metallmauer den Park, vor uns stand der kleine weiße Bungalow mit den vier Duschen und den Klos. Es war interessant. Als ich gestern Abend das erste Mal auf´s Klo gehen wollte, wusste ich nicht, welche Tür ich nehmen sollte. Denn dort war geschrieben Jackeroo´s und auf der anderen Jillaroo´s. Jetzt im nachinein ist klar, was was bedeutete. Doch gestern Abend hatte man doch etwas anderes im Kopf. Dahinter stand eine kleine Überdachung: die Küche mit Mikrowelle, Wasserkocher, BBQ-Herd und vorallem einem TOASTER. Geil wir hatten einen Toaster!! Ich hatte Bock auf Toast.
Steven kam aus der Tür zum Van. Sein Gesicht war nun schon etwas mit Farbe gefüllt. Ich stand auf und schaute mir nun das Unheil an. Unser Auto. Die Front war voll mit getrocknetem braunen Matsch, der unzählige Steinschläge verdeckte. Dazu kam ein großer Riss in der Scheibe, oben am am Rahmen. Die rechte Scheinwerferabdeckung aus Glas war vollkommen durchlöchert und voller Risse. Viele Splitter waren herumverteilt an der Karosserie und in dem Ding selber. Der linke Scheinwerfer sah besser aus, der hatte “nur” Risse. Achja, der Motor ging nicht.
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