Wir erlebten es wirklich und es war spannender, als es jeder Film erzählen könnte!
Als das erste halbe Jahr um war, hatten Steve und ich bereits einige Erfahrungen gesammelt, was das australische Backpackerleben anging. Wir hatten unzählige, einmalige Erinnerungen gewonnen, tolle Menschen kennengelernt, tonnenweise Obst gepflückt und unvergessliche Landschaften erkundet.
Wir wussten bereits, dass sich in Australien alles in kurzer Zeit ändern kann und es jeden Tag Überraschungen geben konnte – gute, sowohl auch schlechte. So hatten wir natürlich eine gewisse Vorstellung, was uns erwarten würde. Uns stand die Durchfahrt des weiten Outbacks, der tropische Regenwald mit gefährlichen Krokodilen, tödlich giftigen Schlangen und Spinnen, sowieso die lang ersehnte Segeltour zu einer der äußerst beliebten Inselgruppen der Ostküste, bevor. Wir hatten mit vielem gerechnet. Doch niemand konnte auch nur ansatzweise erahnen, was wirklich geschehen würde und welche unglaublichen Wendungen auf uns zukommen sollten, die die ganze Reise beeinträchtigten. Besonders unerwartet war die Situation, mit der diese Reise ihr Ende finden sollte. – Erfahrt hier zusammengefasst, welche filmreifen Abenteuer, Wendungen und Katastrophen auf uns in der zweiten Hälfte des Jahres warteten.
Dieses Special fasst alle Ereignisse vom 28.04.2016 bis zum 27.10.2016 zusammen und zeigt, wie viel wir noch erlebten, bis hin zum unerwarteten Ende.
– Besuchte Bundesländer –
KAPITEL 4
South Australia
Mehrere Wochen wohnten wir am Sellicks Beach in South Australia…
…denn wir arbeiteten noch immer auf der Erdbeerfarm, auf der wir Daniel, den italienischen Deutschen, kennenlernten…
…und auch zwei Französinnen aus Irland. Diese fanden jedoch einen besseren Job und verließen die Farm nach zwei Tagen wieder.
Wir jedoch blieben und meisterten mit unserem neuen Freund einen Job nach dem anderen,…
…während das Wetter immer stürmischer und die Arbeit zur Schlammschlacht wurde.
Die beiden Französinnen Amandine und Amelié gesellten sich zu uns. Sie wollten einen Nachmittag bleiben, am Ende wurden es drei Tage. In ihrem Van “Captain Hook” erlebten wir sehr schöne Abende…
…und Morgene. Unsere Pläne für die Reise waren sehr ähnlich und wir entschieden uns, gemeinsam den nächsten Roadtrip zu planen.
Die beiden hatten jedoch noch Arbeitszeit und Steve und ich wollten auch noch einen neuen Job finden. Daher blieben wir…
…und trafen Amelie und Arne wieder. Sie verbrachten ihre letzten Wochen bei Verwandten und wir konnten uns nochmal verabschieden,…
…bevor es zum nächsten Job ging. Daniel hatte uns inzwischen bei einer Gemüsefarm empfohlen und wir waren froh mehr Geld machen zu können.
Doch die Freude war kurz. Unser Van startete nach einem Arbeitstag plötzlich nicht mehr und wir mussten vor der Farm schlafen, bevor am nächsten Morgen der Abschlepper kam.
Wir setzten die Arbeit jedoch fort, denn wir brauchten das Geld für die Reparatur. Am selben Tag fuhr unser Schlumi wieder und wir freuten uns auf eine heiße Dusche in Port Noalunga,…
…bevor es am nächsten Tag richtig kalt und nass werden sollte: die Olivenernte stand auf dem Plan. Der Super Gau!
Wir kündigten den Job und schon war das Wetter wieder gut. Die Mädels beendeten ebenfalls ihre Arbeit und zusammen bereiteten wir alles für die große Outback Tour vor: Alles wurde geputzt und sortiert,…
…60 Liter Wasser pro Auto und Essen für drei Wochen wurden organisert.
Ein Mechaniker schaute sich die Autos nochmal genauer an und wechselte günstig das Öl. Wir waren nun bereit für die Wüste und aufgeregt, wie lange nicht mehr!
In Hahndorf besuchten wir ein echtes deutsches Zimmer. Irgendwie sah es etwas anders aus, als zu Hause.
Doch der Kuchen schmeckte wie daheim. Es war der erste für Steve und mich in Australien.
Dann löste er sein langgehaltenes Versprechen ein und ich bekam mein Eis wegen dem Chaos damals beim Ticketbuchen.
In den letzten Wochen hatte ich an dem dritten Video der Australian Stories gearbeitet und hatte es sogar noch fertig bekommen. Hier könnt ihr es sehen.
Dann ging es endlich los. Zuerst zu den Flinders, denn die Mädels kannten das Gebiet noch nicht.
Es regnete und wir blieben nur eine Nacht. Der Winter war im Anmarsch und es war höchste Zeit aufzubrechen Richtung Norden. Wir folgten der großen Schotterstraße endlich ins Landesinnere…
KAPITEL 5
Verschollen im Outback
…und erreichten die Geisterstadt Farina, die wir mit Jule damals nicht mehr geschafft hatten.
Wir passierten einen kleinen Ort namens Marree und verloren auf dem Parkplatz unseren Volleyball in einer Palme. Wir suchten eine halbe Stunde, da wir niemals zurückkommen würden. Ein Irrglaube,…
…denn nach 50 Kilometern ging der Motor mitten in der Wüste aus und nicht mehr an. Ein Mechaniker und mehrere Polzeiwagen hielten nach und nach (man war hier ein Verkehr),…
…um uns zurück ins letzte Dorf zu ziehen: Marree. Dort wurden wir in einem Caravanpark untergestellt und mussten warten, was passierte. Darauf gabs den ersten Schnaps.
Der junge Polizist Jason hatte uns in der Nacht viel zu schnell abgeschleppt und dabei unsere Frontscheibe und die Scheinwerfer zerstört.
Das Dorfzentrum bestand aus einem Hotel mit einem Tennisplatz und einem Generalstore mit Dreifachpreisen.
Auto schrott. Kein Internet. Hunderte Kilometer bereits in der Wüste und der Volleyball tauchte auch nie wieder auf. Wir waren gestrandet im Drover´s Tourist Caravanpark. Wie sollte es weitergehen?
Damit wir für den Aufenthalt im Caravanpark nichts bezahlen mussten, bot uns der Besitzer Brenton kleine Jobs an. Wir fuhren jeden Tag zwei Stunden in das Outback, um alte Holzbalken einer längst stillgelegten Eisenbahnstrecke zu sammeln…
…und befreiten den Platz von Unkraut. Wir jähteten das Outback. Was man nicht alles tat,…
…um bei den nächsten Reparaturkosten etwas zu sparen.
Die Benzinpumpe war wieder kaputt. Es gab einen neuen Tank aus dem Süden und die selbe Pumpe, die wieder lief, nachdem man auf ihr herumklopfte. Doch eine andere Wahl hatten wir nicht.
Das Auto lief wieder, doch nun waren die Straßen durch Unwetter gesperrt und wir konnten trotzdem nicht weg. Wir waren gefangen und hatten nichts zu tun,…
…außer die hundertste Runde UNO oder Monopoly zu spielen. Auch wenn wir durch die Durchreisenden viele coole Leute trafen, war es nicht mehr auszuhalten. Dann rief Jo, die Frau von Brenton, bei der Polizei an und besorgte uns eine Sondergenehmigung.
Die beiden waren schon fast wie Eltern für uns geworden und wir nahmen eine besondere Erfahrung mit,…
…als wir nach 15 Tagen endlich das 70 Mann Dorf mit dem salzigen Leitungswasser verlassen konnten.
Alle Vorräte waren aufgebraucht und wir wollten zurück nach Süden. Unbeschadet erreichten wir den nächsten Ort Leigh Creek, doch vor der Polizeistation ging der Motor erneut aus und wir blieben das dritte Mal liegen.
Zweimal wurden wir wieder gezogen, um schließlich in der Werkstatt zu landen, bei der wir vor drei Wochen bereits waren. Damals gab es einen Filter, dieses Mal die dritte Benzinpumpe. Das Auto stand uns bis zum Hals. Doch es fuhr und wir tapeten die Scheibe, damit sie nicht weiter einreißen würde.
Wir waren froh, wieder in Port Augusta anzukommen. Doch als wir unser letztes Geld für Verpflegung der nächsten Wochen ausgegeben hatten, stoppte uns eine Polizeikontrolle beim Verlassen der Stadt. Aufgrund der Scheibe, den abgefahrenen Reifen und den defekten Scheinwerfern, wurden wir für die Weiterfahrt gesperrt. Geld aus Deutschland musste her und wir reparierten die Scheinwerfer…
…während bei den Mädels ein ernstes Motorproblem festgestellt wurde. Sie mussten Captain Hook eine Woche lang in der Werkstatt lassen, da das Auto sonst nicht das Outback überleben würde. So verbrachten wir eine Woche in dieser Stadt und nutzten die Zeit mal ins Kino zu gehen – hier wurden die Karten noch per Hand geschrieben!
Es schien uns unreal, als wir nach allem endlich offiziell die Stadt verließen und den ersten Ort im Outback erreichten: Glendambo.
Wir wählten dieses Mal den Stuart Highway. Eine geteerte Straße 3500 Kilometer bis nach Darwin. Auf dem Weg fanden wir einen spiegelklaren Salzsee,…
…bevor wir die gefährlichste Stadt Australiens erreichten: Coober Pedy. Hier wollten wir eigentlich schon vor einem Monat gewesen sein.
Wir fanden eine unterirdische Kriche und einen lustigen Priester,…
…Steve später noch seinen eigenen Roh-Opal. Jeder warnte uns vor dem Aufenthalt in dieser Stadt und so setzten wir schnell unseren Weg…
…weiter ins innere Australiens fort und verließen schließlich South Australia nach mehr als drei Monaten. Northern Territory nahm uns in Empfang…
…und mit ihm die ersten freilebenden Kamele, die lustige Geräusche machten! Klang wie ein Gurgeln im Dubstepmix.
Als wir beim Sonnenaufgang am Uluru standen, war es ein unwirkliches Gefühl: Wir hatten es wirklich hierhin geschafft!
Aber genauso unwirklich waren die Temperaturen: Beim Aufstehen waren es 0 Grad und neben den Wüstenblumen fanden wir sogar welche aus Eis.
Drei Tage hatten wir Zeit, uns den Uluru und das Olga-Gebirge in der Nähe ganz genau anzusehen.
Im Souvenirladen fand ich noch etwas ganz anderes, was ich mir ganz genau ansah.
Doch der Hut blieb zurück, als wir unseren Weg zum Kings Canyon fortsetzten. Einen ganzen Tag dauerte der bekannte Rim Walk dort mit seinen mehr als 500 Stufen am Anfang.
Durch den starken Regen blühte die Wüste so grün wie noch nie.
Der botanische Garten von Alice Springs hatte diesen Regen wohl nicht gesehen,…
…denn er sah aus wie eine Wüste. Das Outback war grüner als dieser Garten.
So auch die wirklich schönen MacDonnell Ranges. Leider hatte ich eine Ingwervergiftung und lag zwei Tage im Auto. Immerhin war die Aussicht beim Kotzen schön.
Niedergebrannte Autos am Straßenrand waren im Outback nichts besonderes.
Aliens dagegen schon. Wir fanden sie in Wycliffe.
Unsere Route führte uns durch die Devils Marbles,…
…an zwei Meteoritenkratern vorbei,…
KAPITEL 6
Wendepunkt in Northern Territory
In Mataranka luden heiße Quellen zum Entspannen ein. Blöd nur, dass es außerhalb noch wärmer war.
Auf dem Weg nach Katherine fanden wir ein ganz niedliches Kerlchen,…
…und eine ganz besondere Aussicht in der Schmetterlingsbucht,…
…in der ich am nächsten Tag mit Amandine Kanufahren war. Steve und Amelié machten sich einen entspannten Tag.
Auch wenn der Kakadu Nationalpark einen tollen Ausichtspunkt hatte,…
…guterhaltene Malereien der Ureinwohner besaß…
…und es eine Stelle gab, an der man bei Flut mit etwas Glück…
…viele Krokodile sehen konnte, waren wir am Ende doch recht enttäuscht gewesen.
Am Adelaide River fanden wir die Möglichkeit, den grünen Echsen noch näher zu kommen…
…und nahmen an einer Jumping Crocodile Tour teil. Was für ein tolles Erlebnis!
Auch wenn sie große Zähne haben, waren Krokodile längst nicht das Gefährlichste in Northern Territory.
In der Nacht besuchten Einheimische unseren Rastplatz, schleuderten Dreck und Steine auf die Camper und versuchten sogar, die Türen zu öffnen.
Doch mehr war nicht passiert und nach einer kurzen Wäsche, konnte man sich wieder den wichtigen Dingen im Leben widmen.
Der wunderschöne Litchfield Park ließ diese Nacht dann vollkommen vergessen und hielt was er versprach: Idyllische Wasserlöcher im Dschungel,…
…offene Duschen, die man ganz alleine genießen konnte,…
…Wesen, die weit springen,…
…den ganzen Tag fliegen,…
…oder sitzen konnten, um sich vom Wassergefälle den Rücken massieren zu lassen.
Abends verglühte die australische Sonne über dem Dschungel, bevor der klare Sternenhimmel rauskam. Wir hatten eine tolle Zeit!
Auf dem Weg nach Norden formten Termiten die Landschaft mit ihren wind,- feuer- und wasserfesten Häusern.
Eine Burg war auch dabei. Der größte gesichtete Hügel war über 6 Meter groß!
Schließlich erreichten wir das Ziel unseres Roadtrips: Am Horizont erschien die Silhouette einer Stadt: Darwin war direkt voraus.
Wir statteten der Wasserfront am Zentrum einen kleinen Besuch ab und legten uns ins Gras. Doch wir konnten hier mit den Vans nicht bleiben und brauchten eine Unterkunft.
Der nächste Campingplatz war 15 Kilometer entfernt und der Namensgeber begrüßte uns stürmisch mit wedelndem Schwanz: Lucy. So wohnten wir die nächsten Tage hier und pendelten.
Wir hatten einiges zu tun. Das letzte Mal ging es zum Mechaniker, der das Auto nochmal durchchecken sollte,…
…denn wir wollten unsere Gruppe für die Weiterreise teilen und es war Zeit, Schlumi zu verkaufen.
Das zog sich natürlich und wir nutzten die Zeit, die Stadt genau unter die Lupe zu nehmen. Das östliche Reservat war sehr schön,…
…der wieder dschungelartige, botanische Garten ebenfalls.
Die Fleischwurst, die im Outback unterm Bett ganz nach hinten gerollt war, bot da schon ganz andere Aussichten.
Wir waren am Hafenmarkt für selbstgemachte Dinge…
…und schlürften am nächsten Nachmittag am Mindil Beach Markt einen ganz frischen Cocktail,…
…während wir einem tollen Sonnenuntergang über dem Meer…
…fast alleine zusahen. Die Mädels fanden einen Job in Bachelor und polierten zwei Tage ein Flugzeug. Ich meldete mich auf eine Anzeige eines Musikers…
…und lernte Brett Ireland kennen. Er war Sänger, Gitarrist und Mundharmonika-Spieler und trat am nächsten Tag mit seinem Freund Scotty im Humpty Doo – Hotel auf.
Ich bekam die Kamera von Amandine geliehen und kümmerte mich um die mediale Aufzeichnung. Es war ein schöner Abend und da wir uns gut mit Brett verstanden,…
…bot er uns an, bei ihm zu wohnen. Wir nahmen dankend an und das Pendeln hatte ein Ende, da er in einem Vorort Darwins wohnte. Wir stellten die Vans zum Schlafen in den großen Garten…
…und teilten uns mit Brett das Bad, die Küche und die überdachte Terrasse, auf der wir zusammen grillten und das selber gebraute Bier genießen durften.
Frische Kokusnussmilch, Sonne mit dreißig Grad und ein Pool – uns ging es richtig gut! Zumindest bis auf den Autoverkauf, der sich immer schwerer gestaltete. Auch wenn es toll war, die Zeit lief uns davon und wir hatten noch so viel vor.
Steve und ich halfen Brett bei verschiedenen Baustellen am Haus…
…und ich nahm einen weiteren Auftritt von ihm auf.
Schließlich sprach er den Text für mein neues Autralian Stories Video ein und verlieh ihm somit einen ganz besonderen Touch. (Hier zu sehen)
Brett wollte schon lange in die Videoproduktion gehen, doch schaffte den Einstieg nicht alleine. Ich gab ihm Unterricht im Filmschnitt und wir konnten dafür solange bei ihm wohnen, wie wir wollten. – Es war ein gegenseitiges Geben und Nehmen!
Schließlich meldete sich der Filmproduzent von TvWorks bei mir mit einem Auftrag. Ich hatte bereits ein Projekt für ihn gemacht und nun sollte ich zu ihm kommen. Mich erwartete ein mal ganz anderes Büro.
Ich übernahm die Finalisierung einer Dokumentation über einen australischen Kriegshelden und wurde für ein weiteres Projekt mit der Kamera auf den Pacific geschickt.
Mit spezieller Genehmigung betrat ich ein japanisches Kriegsschiff, um eine Gedenk-Zeremonie zu filmen. Danach gab es eine Führung durch das ganze Schiff. Es war wie im Film – einfach unfassbar geil!
Auch Amandine fand in dieser Firma einen Job. Während ich mit Ian die Projekte umsetzte, kümmerte sie sich für Jennifer, seine Frau, um den Papierkram. So wurden aus einem Tag, zehn, an denen wir jeden Morgen von Brett aus, mit Schlumi, hinfuhren und abends zurückkamen. Steve und Amelié fanden später auf einem Rummel einen Job und betreuten ein paar Tage die Karussells.
Die Tage in Darwin wurden immer kürzer und vergingen, wie im Flug.
Steve und ich räumten alles aus unserem Auto aus, putzten und machten alles, damit es den bestmöglichsten Zustand bekam.
Es hatte sich doch einiges auf der Reise angesammelt und um den Rucksack zu entlasten, packten wir beide ein Paket für Deutschland. (Ende August schickten wir sie ab – Mitte November kamen sie dann doch tatsächlich an.)
Dann kam der Tag, an dem sich, zwei Tage vor unserem weiteren Flug, ein Käufer fand, ich den Vertrag unterschrieb…
…und Steve und ich das letzte Foto mit unserem Abenter-Auto Schlumi machten. Zehn Monate war es unser Haus, nun bekam es einen neuen Besitzer. Möge es noch lange durchhalten und ein paar mal das Land durchqueren!
Einen kleinen Auftritt filmte ich spontan noch für Brett,…
…bevor unser letzter Abend gekommen war. Steve und Amelié hatten leider schon geschlafen und fehlten auf dem Abschiedsfoto.
Am Morgen bekamen die Nachbarn noch ein paar Geschenke, für die wir keine weitere Verwendung mehr hatten.
Wir hatten uns so an das Autoleben gewöhnt. Wie passte das alles bitte in einen Rucksack?!
Dann schlossen wir die Tore von Brett´s Garten und stiegen in den bestellten Shuttlebus – ein Flieger wartete auf uns.
Auf dem Flughafen in Cairns trennten sich schließlich die Wege von Steve und mir. Zehn Monate waren wir durch dick und dünn gegangen. Es war eine geile Zeit! Unser gemeinsamer Weg mag hier sein Ende gefunden haben, die entstandene Freundschaft jedoch wird bleiben. Gute Reise mein Freund und pass auf dich auf!
KAPITEL 7
Finale im Sunshine State
Nach einer grausigen Nacht im Hostel, in dem zufällig auch die anderen beiden eingecheckt hatten, machten Amandine und ich uns auf den Weg zum Autovermieter, denn wir hatten für zwei Wochen einen neuen Schlumi gemietet – sogar mit Kühlschrank.
Nach dem ganzen Papierkram ging es dann endlich raus ins bergige Land der Bananen und des Zuckerrohrs – Queensland! Wir füllten unseren neuen Kühlschrank für die nächsten Tage auf und fuhren im Nebel zum Speewah Campground…
…und fanden dort diesen tollen Skorpion.
Dann ging es vorerst nach Norden durch Kurunda,…
…an den Barron Falls vorbei zum Mossman Gorge.
Wir erreichten den wunderschönen Daintree Forest…
…und befanden uns endlich im echten, tropischen Regenwald,…
…der direkt ins Wasser überging. Der einzige Strand der Welt am dichten Dschungel:
Cape Tribulation – Hier sahen wir sogar einen Baby-Hai während der Flut!
Dann fuhren wir langsam wieder zurück nach Süden und genossen die tollen Aussichten, die Campingplätze im Freien,…
…einzigartige Bäume,…
…die idyllischen Seen Lake Eacham und Lake Barrine und fanden dort sogar einen kleinen Drachen. Wir kehrten zurück nach Cairns,…
…denn wir hatten eine Schnorcheltour zur Michaelmas Cay im Great Barrier Reef gebucht.
Dort konnten wir im Wasser nach bunten Fischen und Korallen suchen,…
…und am Strand schwarze Möven sehen,…
…bevor es auf dem Rückweg Sekt und Kuchen gab. Ein Traum!
Zurück in der Stadt, hatten wir Glück gehabt und buchten spontan die letzten beiden Plätze für unsere lang geplante Segeltour, auf einem Abenteuerboot, zu den Whitsunday Inseln.
10 Tage hatten wir bis zur Abfahrt in Airlie Beach und wir nutzten die Zeit, um die Atherton Tablelands zu erkunden. Rooster teilte mit uns seinen Campingplatz, bevor es uns…
…in ein altes Dorf verschlug, in dem die Zeit vor hundert Jahren stehen geblieben schien. Einen Tag verbrachten wir, wie zu längst vergessenen Zeiten.
Es gab viele Wasserfälle in dieser Region und wir genossen die Natur mit…
…ihren ganz besonderen Momenten,…
…von denen wir jeden Einzelnen auf uns wirken ließen, um…
…selbst das Verborgene zu entdecken.
Wir verbrachten im Dschungel einen Tag an einem spanischen Schloss…
…und fast jeden Tag mit einem Dschungel-Truthahn.
Dieses kleine Kerlchen überraschte uns am bekannten Mission Beach,…
…als wir auf dem Weg nach Townsville waren,…
…um dort von der windigen Spitze des Caste Hill auf die Stadt herunter zu blicken.
Ein Tag blieb uns noch. Daher starteten wir einen spontanen Trip…
…nach Magnetic Island…
…und konnten einem Koala ganz nah sein. Wir trampten zurück zum Schiff und als wir unseren Campingplatz erreichten,…
…nahm uns ein ganz besonderer Vogel in Empfang. Am nächsten Tag erreichten wir schließlich Airlie Beach und ließen am nächsten Morgen unseren Van auf einem großen Parkplatz ganz alleine.
Zusammen mit 23 anderen Backpackern, fuhren wir nämlich auf hohe See, auf direktem Wege zu dem schönsten Strand der Welt:
Dem Whitehaven Beach. Dann wurden wir vom Schiffsjungen Jordi im kleinen Motorboot zu verschiedenen Stellen im Meer gebracht,…
…um in die unbeschreibliche Unterwasserwelt einzutauchen. Dem Captain war es stets wichtig, dass wir so viel wie möglich sahen…
…und am Ende schwammen wir tatsächlich im Sonnenaufgang mit einer riesigen Schildkröte im Meer. Wir erlebten auf der Spank Me…
…3 unvergessliche Tage und 2 Nächte, in denen wir coole Leute kennenlernten, mit denen wir spontan schon den nächsten Trip planten.
So fuhren wir am nächsten Tag 800 km am Stück nach Hervey Bay. Der Spanier Martin hatte uns für die Nacht eine kleine Villa organisiert,…
…von der wir am nächsten Morgen gemeinsam aufbrachen. Wir hatten uns zu fünft einen Jeep gemietet,…
…um auf Fraser Island in klarem Wasser zu schwimmen und…
…die wunderschöne Landschaft zu genießen. Es gab hier keine Straße. So fuhren wir auf dem Strand etliche Kilometer…
…und fanden dieses alte Schwiffswrack. Das war hier bestimmt schon eine ganze Weile. Wir dagegen hatten nur einen Tag auf dieser einmaligen Insel und nachdem sich unsere neue Reisegruppe wieder aufgelöst hatte,…
…kehrten Amandine und ich zurück nach Brisbane. Wir konnten die Mietzeit unseres Vans nicht mehr verlängern und mussten ihn zurückgeben. Dafür…
…fanden wir woanders ein neues Auto und waren froh, als die Übergabe abgeschlossen war.
Dann ging es gleich wieder raus aus der Stadt, in den nahegelegenen Springbrook Nationalpark mit dem Best-Of-All-Lookout…
…und einem Wasserfall direkt in einer Höhle. Ziemlich cool! Wir fanden keinen Platz mehr zum Schlafen und fuhren gleich in den benachbarten Lamington Nationalpark.
Dort trafen wir beim Sonnenuntergang zwei einheimische Reisende in unserem Alter – das war schon etwas sehr besonderes!
Im Hellen besichtigten wir den Python Rock Aussichtspunkt und begaben uns danach…
…auf einen abenteuerlichen Rundweg durch das Unterholz und…
…stießen am Ende sogar auf eine echte Python. Mit vier Metern war sie die größte freilebende Schange, die ich in Australien gesehen hatte. Amandine fand das gar nicht toll, doch…
…gleich danach kümmerte sich ein ganz besonderer Vogel um Ablenkung. Meine Haare schienen sehr gut geschmeckt zu haben.
Ein Sturm zog auf und hüllte Queensland´s Berge in dunkle Wolken. Doch es regnete zum Glück nur in der Nacht und…
…als wir am Surfers Paradise Strand standen, schien wieder die Sonne. Wir gingen…
… noch schnell in die Innenstadt,…
…denn ich musste da noch eine ganz bestimmte Mission abschließen.
Byron Bay war kleiner, als erwartet. Hier erreichten wir unseren südlichsten Punkt auf der Ostküste und fuhren nun wieder Richtung Norden. Jedoch nicht den selben Weg, sodass wir…
…wir im Landesinneren das letzte Mal auf einem Campingplatz mit anderen Backpackern den Abend ausklingen lassen konnten. Denn…
…als wir unseren letzten Nationalpark erreichten, waren wir ganz alleine. Es war ein absoluter Traum, denn…
…als es um unser Lagerfeuer herum dunkel wurde, tauchten überall in den Büschen Glühwürmchen auf und Wallabies grasten um uns herum. Der Main Range Nationalpark gehörte diese Nacht uns ganz allein und…
…auch auf unserem allerletzten Ausflug in den Dschungel war niemand anders da.
Jedenfalls bis auf die fünf giftigen Schlangen, die wir auf den Wegen fanden. Aber das war eher ein gelungener Abschluss. Zumindest empfand ich das so. Amandine war anderer Meinung.
Wir verließen nun Australiens Natur, gaben in Brisbane unser Auto zurück und zogen für die letzte Woche in ein Hostel…
…mit Dachterrasse und kalten Duschen. Die ersten beiden Tage hatten wir das Viererzimmer für uns,…
…während wir die Stadt bei Tag…
…und Nacht erkundeten. Es gab sogar eine kostenlose Fähre, die eine Stadtrundfahrt anbot.
Auf dem Wochenmarkt traf ich einen Deutschen der Bratwurst verkaufte. Ein kleiner Vorgeschmack, denn…
…die Zeit begann immer schneller zu rennen und dann war er schließlich gekommen: der letzte Morgen auf dem fünften Kontinent. Die Sonne schien…
…auf dem Weg zum Flughafen, in dem Amandine und ich…
…uns das letzte Mal sahen. Nach sechs Monaten verabschiedeten wir uns nun. Steve trat seine Heimreise bereits einen Tag vor mir an und war bereits in Deutschland. Mit diesem Ausgang hatte keiner von uns gerechnet. Ich war der letzte der Cherrybande, als ich…
…mit dem Flugzeug den australischen Boden verließ und über das Outback Richtung Abu Dhabi flog.
365 Tage waren rum und ich danke Australien und allen, die dieses Jahr unvergesslich gemacht haben. Meine Reise endet hier. Doch auch wenn es am Horizont für mich jetzt verschwand, heißt es nicht, dass es nicht eines Tages nochmal für mich erscheinen wird…
Gemeinsame Statistiken
In 12 Monaten haben wir:
Fotos gemacht
Videos aufgenommen
Kilometer mit Auto zurückgelegt
Tiere angefahren
Farmen arbeitstechnisch unterstützt
Kilo Bohnen gepflückt
Kilo Kirschen gepflückt
Kilo Birnen gepflückt
Kilo Äpfel gepflückt
Kilo Oliven geerntet
Lauch, Broccoli, Blumenkohl und Rotkohl geerntet
Mal das Auto repariert
Mal liegengeblieben und abgeschleppt worden
Liter Benzin verbraucht
Insekten getötet
wow. Sie haben Glück, sowas erleben zu dürfen.