Doch nach ein paar Tests und komplettem Aufschrauben, mussten wir einsehen, dass sie zu alt war und durch das Wetter komplett zerstört wurde. Auswegslos also. Dann nahm er unsere alte (neue?) wieder in die Hand und klopfte mit dem Schraubenzieher ein paar mal drauf. Er ging damit zu seiner Autobatterie, hielt die Drähte dran und siehe da – sie fuktionierte!! Wackelkontakt oder was?! Er friemelte sie zurück in das kleine Gestell für den Tank und testete sie nochmal – sie ging nicht mehr. Wieder klopfte er ein paar mal mit dem Schraubenzieher dagegen und – sie lief wieder. Was war das denn für´n Scheiß? Wir warteten und testeten sie ein paar Mal. Sie lief nun jedes Mal. Da es keine andere Möglichkeit gab, baute der Mechaniker die alte Pumpe wieder in den Tank ein. Er meinte, dass durch den Dreck im Benzin ihre Funktionialität gestört wurde und sie daher aufhörte zu arbeiten. Doch jetzt wo der Dreck weg war, würde sie wieder normal arbeiten. Ich fragte nach einer möglichen Garantie, doch er schüttelte nur den Kopf und meinte, was anderes haben wir nicht und es würde schon laufen. Aber ohne Garantie…
So kletterte er wieder zurück unter das Auto und friemelte alles zurück – dann hieß es Zündung drehen. Aus dem Schlauch unter dem Auto kam Benzin und tropfte auf den Boden. Die Pumpe arbeitete also immernoch. Vielleicht würde sie ja jetzt wirklich halten. Zum Abschluss sagte der Mechaniker noch, wenn das nächste Mal dieses Problem auftreten sollte, könnten wir einfach mal gegen den Tank latschten. Die Vibrationen würden eventuell helfen für einen neuen Start. Wir bedankten uns dann für seine Hilfe und er ging zum Wasserhahn, um seine schwarzen Hände zu waschen. Ich stieg in unser Auto ein, startete erfolgreich den Motor und fuhr es behutsam zurück zur alkten Stelle, neben den Van der Mädels.
Dann gingen Steve und ich zu Brenton, um schließlich nach dem finalen Preis zu fragen. 600 meinte er. Schlucken taten wir. So viel?! Für einen gebrauchten Tank, der nichtmal ganz in Ordnung war und die selbe alte Benzinpumpe, die in den nächsten 100 Metern erneut schlapp machen könnte… Die Fahrt zum Abholen war mit drin (zwei Mal 130 kilometer mit 1,60 $ Sprit.) und vier Stunden Arbeit. Keine ahnung, was der Mechaniker am Ende bekommen hatte für seine Arbeit, aber 600 war echt viel! Für 300 Dollar pro Person mussten wir vier Tage irgendeinen Mist pflücken bei 40 Grad oder Hagel… Das war nicht fair. Ständig das hartverdiente Geld für so einen Quatsch ausgeben zu müssen. Scheiße… Ich fragte ihn, ob er noch Arbeit hätte, die wir für ihn erledigen könnten. Er meinte, er hätte nicht wirklich viel Arbeit da, aber vielleicht würde sich noch was machen lassen. Er sprach auch unsere abgefahrenen Reifen an. Alle vier waren so gut wie profillos (naja nach 18000 Kilometern kommt sowas vor…). Der kaputte Van hinter der Halle hatte noch vier gute Reifen dran und er würde sie uns geben. 300 Dollar würde er nehmen wollen für vier Reifen. 300? Für 300 bekamen wir an fast jedem Reifenservice nagelneue. Wir brauchten eigentlich neue Reifen, doch ich hatte kein Geld mehr für sowas. 300 war auch Steve zu viel. Wir konnten nicht unser ganzes Geld ständig in diese Karre stecken. Dann hätten wir wieder nichts und wären am Anfang, noch vor den Erdbeeren und alles wäre umsonst gewesen. Das nervt echt langsam. Wir entschieden uns gegen die Reifen – unsere würden schon noch halten. Dann gingen wir erstmal zurück zur Küche und machten Essen.
Brentons Frau, Jo war ihr Spitzname, kam zu uns und meinte, dass sie etwas Arbeit für uns hätte. Nach dem Essen sollten wir einfach mal zu ihr kommen. Und das taten wir dann auch. Unkrautjähten war nun das Ziel. Echt jetzt…? Unkrautjähten in der Wüste? Was man nicht alles tat, um ein paar Taler zu sparen. Wir bekamen einen Spaten und eine Minischaufel, dann ging es los. Ihr kleiner Bungalow vorne sollte ringsherum befreit werden von allem größeren Übel. Das Gras und das kleine Grünzeug konnte dort bleiben. In zwei Stunden gruben wir also die Wüste um. Was für ein Abenteuer, doch dann war es auch schon wieder gut mit Arbeit – Duschen mit dem heißen, schleimigen Salzwasser.
Am Abend gab es ein großes Feuer und alle Leute waren am Start, da niemand von hier weg konnte. Wir gesellten uns dazu und lernten nach und nach alle Leute vom Vortag kennen. Der Mechaniker, dessen Name Leon war, das alte paar, das uns heute beim reparieren zugesehen hatte – und viele mehr standen am Feuer und den beiden Tischen herum. Wir lernten Collin kennen. Einen zweimeter Riesen mit dickem Schnurrbart, mitte vierzig, der schon eine Weile in Australien unterwegs war. Im Wechsel mit ihm und Leon unterhielten wir uns den ganzen Abend. Collin fragte uns zwischendurch, ob wir zur Abwechlsung mal richtiges Bier trinken wollten, ging zurück zu seinem Caravan und brachte uns ein paar Flaschen eisgekühltes Bier in seinem Mantel mit. Ein riesen Mantel, aus demer im Verlaufe des Abends immer wieder eine neue Flasche kaltes Bier für uns herrausholte. Der magische Mantel! Richtig gut. Zwischendurch kam Jo und brachte selbergebackene Minipizzen für jeden vorbei und bedankte sich mehrmals für unsere Arbeit, dass wir ihrem Mann helfen würden. Wir bedankten uns jedoch für das Angebot arbeiten zu können, um damit weniger zu bezahlen. Wir unterhielten uns weiter und splitteten uns nach und nach auf. Ich unterhielt mich eine Weile mit Leon. Er kam aus Brisbane und war im Urlaub mit seinen Freunden. In drei Tagen müsste er zurück sein und in seiner Werkstatt arbeiten. Er erzählte mir eine Menge über das Outback. So gab es zum Beispiel mitte des 20. Jhd. Atomtests durch die Briten. 500 Kilometer westlich entfernt von Port Augusta. Brenton kam vorbei und gab Steven und mir ein Bier aus. Leon gab mir seine Email Adresse, da er Video und und Foto interessiert war und meinen Blog gerne sehen würde.
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