Blauer Himmel über Melbourne

– gePLANt, ungePLANt, verPLANt –

Um sieben stand ich vor dem Van auf der kleinen Straße, im Regen natürlich. Regnete es hier nur?! Wir checkten im Bahnhof mit der Myki-Card ein und fuhren die selbe Strecke wie gestern. Auch vor dem Bahnhof war es der selbe vernebelte Anblick dieser Stadt. Doch anders war das erste Ziel: der Queen Victoria Market. Zwei riesige Hallen. In der ersten gab es (frisches?) Fleisch, Gemüse, Obst und Fastfood. In der zweiten fanden wir den üblichen Chinakitch. Jedoch nicht nur das! Wenn man genauer hinschaute, gab es hin und wieder ein paar interessante Kostbarkeiten. Mein Gürtel war vor ein paar Tagen kaputt gegangen und so hatte ich ein Ziel. An einem Stand gab es echte Rinderledergürtel, die beim Kauf pro Person angepasst wurden. Und das für nur zwanzig Dollar. Ich stöberte durch die reiche Auswahl und wurde schon gleich vom Verkäufer begrüßt. Es war anscheinend seine eigene Firma, die die Gürtel herstellte und sie unter anderem hier verkaufte. Wie auch immer, war mir eigentlich egal, ich wollte nur einen Gürtel und fand sogar einen sehr schicken! Außen war mit schwarzem Faden “Australia” auf das hellgraue Leder genehnt, umrandet von Landkonturen. Abgerundet wurde das Ganze durch den goldenen Verschluss, mit der goldenen Kontur Australiens auf schwarzem Hintergrund. In der Mitte gab es sogar ein kleines Kangaroo zu sehen. Sehr schick, den wollte ich haben und zwei Minuten später fand er seinen Platz an meiner Hose. Sehr schön!

Doch es waren noch nicht genug Accessoirs – ein paar Stände weiter gab es selbergemachte Armbänder für einen Dollar das Stück. Ich besorgte mir einen Lebensvorrat und war die nächsten Minuten damit beschäftigt, sie um mein Handgelenk zu knüpfen. Jack Sparrow Style! :D

Wir verließen die Ramschhalle und kehrten zurück zum Fleisch. Sehr gute Stücke lagen dort rum, doch wir wollten es nicht den ganzen Tag danach mit uns rumschleppen – alleine wegen der Haltbarkeit. Schade, aber  so blieb es für uns ein Fleischmuseum, in dem wir irgerndwann Steven verloren hatten. Beim Fisch warteten wir auf ihn und gaben per Telefon die Koordinaten durch – immer dem Geruch nach.

Mit einem breiten Grinsen fand er zurück zu uns und erklärte uns gleich den Grund des Dauerns mit einem Selfie, von ihm und den zwei Franzosen Alizie und Damien, mit denen wir in O´Connel und später nochmal an dem Bergsee (mit dem kalten Wasser am Morgen) unterwegs gewesen waren. Er hatte sie hier im Markt gerade wieder getroffen. Krasser Zufall! Vor zwei Wochen das letzte Mal gesehen, seitdem keinen Kontakt gehabt und nun mehrere hundert Kilometer weiter zur selben Zeit in diesem Markt getroffen. Australien ist klein!

Nach dem Markt ging es durch die Stadt zu einem Museum. Mal wieder ;D Doch dort angekommen, erwartete uns etwas anderes, als wir erhofft hatten. Eine Rot-Rod Show fand an diesem Tag statt und deswegen kostete das (sonst kostenlose) Museum 25 Dollar Eintritt. Das war zu viel und wir nutzten die Situation und gingen zum Autogucken. Paar schicke glänzende Vierräder gab es schon, keine Frage! Mittlerweile war der Regen endlich weg und die Sonne kam tatsächlich raus, um sich in den makellosen Lacken zu spiegeln. Schnell stiegen die Temperaturen von 18 auf 27 Grad und die Jacke konnte endliche weg.