Dann hieß es zurück aus der Wildnis. Die Reise führte uns hinaus aus dem Gebirge. Hinaus aus der Wildnis. Richtung Stadt. Richtung Sydney. Zu weit nach Sydney. Viel zu nah nach Sydney! Denn unser Konvoi wurde von einer miesen Ampel getrennt und Steven und ich bogen an der letzten Möglichkeit falsch ab. So ging es nicht an der Innenstadt vorbei, sondern genau hindurch. Kurz vor Silvester in dieser Millionenstadt Auto zu fahren wollte ich um jeden Preis vermeiden. Doch dem Highway war das egal und es gab keine Möglichkeit mehr, dem Wahnsinn zu entgehen. Teils sechsspurig ging es genau auf die Skyline hinzu. Das waren zu viele Autos! Kurz bevor ich ankam, scherte ein Penner auf meine Spur und ich legte mit unserem Van fast eine komplette Bremsung ein. DAS war das erste Mal, das ich hier hupte. Es kam eine ganze Menge Zeug zu uns nach vorne und sogar der Brausenkasten spendierte einem gleich eine neue Dose. (Das wir später den kompletten Van neu einräumen durften, weil sich wirklich alles verzogen hatte und der Herd zwischen meinen Socken lag, hatten wir nicht gedacht). Wir standen nun im Zentrum am X-Base Hostel. Das war zu nah.

Wieder auf rechtem Kurs, erreichten wir den Olympic Park, am Rande der Stadt. Sieben verwilderte Deutsche fielen über die kostenlose, warme Dusche der Sportumkleide her und machten sie zu ihrem Eigen: Zwei schnitten sich die Haare, einer duschte und ein Vierter stand nackt in der Ecke, um sich mal wieder frisch einzukleiden. Stunden vergingen.

Versorgt mit neuen Navidaten, erreichten wir am späten Nachmittag schließlich das Non Plus Ultra, das man sich für Silvester vorstellen konnte – den Balls Head Reserve – Einen Platz gegenüber der Skyline, direkt am Wasser. Man hatte den Blick über einfach alles! Harbour-Bridge, Skyline, kilometerweite Sicht zur anderen Seite und das ganze auch noch direkt am Meer. Einen besseren Platz gab es nicht. Nico hatte recherchiert und uns dieses Paradies ausgesucht. Der Wahnsinn! Die Ranger waren bereits dort gewesen, als die anderen auf uns gewartet hatten. Man durfte eigentlich gar nicht hier stehen. Doch sie meinten, dass sie nach 19 Uhr nicht mehr kamen und dann ja nicht mitbekommen würden, was hier geschehen würde. Dazu kam, dass am nächsten Tag ab 17 Uhr die gesamte Straße vor dem Platz abgesperrt werden müsste, weil sonst zu viele Autos alles zuparken würden. Wären wir also nach 17 Uhr hier, würden wir “leider” eingesperrt werden und müssten die ganze Nacht an diesem Platz verbringen. Das wäre natürlich sehr schlimm (;

Um die Zeit bis 19 Uhr noch zu nutzen, kehrten wir zurück in die Stadt, um ein paar sachen noch zu kaufen. Dass am Ende jeder mit einer Solar Powerbank wieder herauskam, war ungeplant. Aber nicht schlecht gewesen (; Sehr praktisch, im Land der Sonne.